Heat Guy J

Heat Guy J


Handlung


Wie man sich gegen fiese Mafiosi schützt? Natürlich mit einem schlagkräftigen Androiden!

In einer fernen Zukunft wird der exzentrische Clair Leonelli nach dem Tod seines Vaters der neue Boss der Mafiagruppe „Vampire“. Allerdings wittern durch den Machtwechsel auch andere Mafia-Clans ihre Chance auf eine Vormachtstellung in der sonst so friedlichen Stadt Judoh. Plötzlich stehen Anschläge und Attentate auf der Tagesordnung. Um wieder für Gerechtigkeit zu sorgen, gehen der junge Cop Daisuke Aurora und sein androider Partner Heat Guy J auf Verbrecherjagd und lehren der Unterwelt das Fürchten!




Fiese Mafiosi, ein junger Cop und ein schlagkräftiger Android. Eine perfekte Kombi für einen durchweg unterhaltsamen Action-Anime, nicht wahr?


Tatsächlich nimmt Heat Guy J anfangs erst langsam Fahrt auf und wirkt anfangs noch eher wie eine mittlerweile ausgelutschte 0815-Formel. Böse Typen werden von coolen Helden überführt und ordentlich verdroschen. Simpel und effektiv, halt eben mit recht wenig Innovation.


Allerdings bekommt diese Formel durch die zahlreichen Ermittlungen des Cop-Duos dann doch einen besonderen Touch, um sich vom Action-Einheitsbrei abzuheben. Der Detektiv-Aspekt sorgt für handlungstechnische Abwechslung und sorgt zwischen den Action-Sequenzen für gezielte Entschleunigung.


Langweilig wird Heat Guy J dadurch allerdings nie. Dafür sorgen die herrliche Interaktion zwischen den Hauptakteuren sowie ein wirklich spannender Hauptplot, der sogar mit einigen unerwarteten Wendungen aufwarten kann. Und das Geschehen mit Romanzen und Humor zusätzlich ein wenig aufmischt.


Es ist einer dieser Animes, die man nicht zu schnell beurteilen sollte. Denn mit einem optimalen Genre-Mix sprengt Heat Guy J recht schnell die oftmals eng angelegten Action-Anime-Ketten und garniert einen fantastischen Genre-Mix, der 26 Episoden lang perfekt funktioniert. Und beweist, dass der japanische Robocop nicht automatisch eine gnadenlosch Superkillermaschine sein muss.


 


Bild


Unsere Erwartungen an den visuellen Aspekt waren recht verhalten: immerhin erblickte Heat Guy J bereits 2002 das Licht der Welt, verzeichnet somit also bereits ein recht stattliches Anime-Alter.


Allerdings wurden wir hier positiv überrascht! Trotz DVD-Veröffentlichung kann sich das Gesamtwerk weiterhin sehen lassen und beeindruckt dabei primär mit teils atemberaubenden Schauplätzen, die detailreicher kaum ausfallen könnten. Hieraus bezieht der Anime den Großteil seiner faszinierenden Atmosphäre, spielt diese Stärke also mehrmals aus und weiß damit jederzeit zu begeistern.


Doch auch die Charaktermodelle können sich sehen lassen und werden Anime-Fans dabei vor allem mit der starken Ähnlichkeit zum Visions of Escaflowne-Stil ein kleines Lächeln auf die Lippen zaubern. Vor allem Android J macht dabei eine besonders gute Figur und lässt während der actionreich inszenierten Kämpfe optisch die Fäuste fliegen.


Sicherlich hätten wir uns bei solch einem Bild über einen Blu-ray-Release gefreut. Allerdings schaut Heat Guy J auch ohne dieses Upgrade hervorragend aus, wird durch das DVD-Format also nicht in die Knie gezwungen.




Sound


Ähnlich wie die Handlung verwirft auch die Musikuntermalung verschiedene Stile zusammen und kreiert dadurch einen ganz besonderen Soundtrack, von dem man sich gar nicht satthören kann.


Hierbei fühlten wir uns sogar oftmals an Cowboy Bebop erinnert: Rasante, stilvolle Melodien, die sich dem Geschehen jederzeit perfekt anpassen und die Actionsequenzen mit Tempo zusätzlich aufdonnern. Eine perfekte Symbiose, die jederzeit perfekt funktioniert.


Mit Christoph Jablonka, Shandra Schadt und Norbert Gastell liefert auch die deutsche Synchronisation allerhöchstes Niveau und verpasst selbst kurzen Dialogen den nötigen Nachdruck. Selbst kleinere Nebenrollen wurden passende Stimme besetzt, weshalb man selbst hier keinerlei Raum für Kritik öffnet und sich somit definitiv nicht hinter dem starken Original verstecken muss.




Extras


Poster
Sticker


Leider fällt der Extras-Bereich im direkten Vergleich zum Rest stark ab. Bei einer älteren Serie leider keine wirklich große Überraschung.


Anstatt wissenswerte Blicke hinter die Kulissen warten Poster und Sticker, mit der wir unsere heimische Sammlerecke aufgehübscht haben. Klar, nicht das Optimum, aber immer noch schön anzusehen.


Vermissen tun wir allerdings ein farbenfrohes Booklet, mit dem Nipponart das spärliche Bonusmaterial sonst angenehm kaschiert. Gerade bei Heat Guy J hätten wir uns da über Konzeptzeichnungen und Co. gefreut. Schade.




Fazit


Trotz kleinerer Anlaufschwierigkeiten nimmt Heat Guy J nach den ersten Episoden ordentlich Fahrt auf und verwandelt sich binnen kürzester Zeit in einen packenden Genre-Mix, der mit spannender Detektivarbeit, anschaulicher Action und sympathischen Charakteren auf ganzer Linie punktet.


Obwohl die 26-teilige Serie rund um Cop Daisuke Aurora und seinem Android-Partner Heat Guy J bereits 15 Jahre auf dem Buckel hat, fallen die teils anschaulichen visuellen Momenten, der fantastisch-groovige Soundtrack sowie die namhafte Synchronisation noch heute stark aus. Und machen gelegentlich deplatziert wirkende 3D-Animationen vergessen.


Heat Guy J trifft etliche Geschmäcker und sollte somit von jedem Fan packender Animes unbedingt auf die Kaufliste gesetzt werden. Denn wenn der japanische Robocop auf fiese Mafiosi trifft, ist Action definitiv vorprogrammiert!


Name: Heat Guy J – Komplett-Box [DVD]
Verleih: Nipponart
Bild: 16:9
Ton: Dolby Digital 2.0
Untertitel: Deutsch
Laufzeit: ca. 650 Minuten
Freigegeben ab: 16 Jahren


Mehr Infos findet ihr hier!


Für alle Bilder in unserem Test gilt:
© 2002 SATELIGHT/HEATGUY-J PROJRCT

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