Persona 5: The Animation

Persona 5: The Animation



Phantomdiebe im Anime-Gewand!


Im Frühjahr seines zweiten Oberschuljahrs wechselt Ren Amamiya auf die Shûjin-Schule.


Gleich zu Schulanfang erwacht in Ren durch ein besonderes Ereignis seine Persona-Fähigkeit. Mit seinen neuen Freunden gründet er die Organisation Phantom Thieves of Hearts, die gemeinsam versuchen, die Erwachsenen von ihren verdorbenen Begierden zu befreien, indem sie in deren Unterbewusstsein ihre Herzen stehlen. Doch bald wird die Stadt von umherwütenden Geistern ins Chaos gestürzt...


In der hektischen Großstadt Tokyo verbringt die Gruppe ihr Leben als ganz normale Oberschüler, doch nach dem Unterricht ziehen sie als Phantom Thieves of Heartsim Hintergrund die Fäden.


Der Vorhang fällt zu diesem Diebescoup!


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Als gigantischer Fan des phänomenalen JRPG-Meisterwerks (beim Original belief sich meine Gesamtspielzeit auf 150, bei der Royal-Variante auf ungefähr 80 Stunden) begegnete ich der damaligen Ankündigung einer ambitionierten Anime-Veröffentlichung mit einer gewissen Skepsis. Wie sollte man ein komplexes Mammutabenteuer wie Persona 5 mit all seinen vielschichtigen Handlungselementen sowie facettenreichen Charakteren innerhalb von insgesamt 28 Episoden gebührend umsetzen können? Einen kolossalen Totalausfall erwartete ich zwar nicht, befürchtete durch eine unweigerliche Qualitätsminderung aber zumindest eine mittelschwere Enttäuschung.


Anstelle eines ernüchternden Schlags in die Magengrube erwartete mich jedoch eine überaus positive Überraschung. Tatsächlich schafft es Persona 5: The Animation nämlich bravourös, sich an allen relevanten Storypassagen entlangzuhangeln und den Hauptakteuren ausreichend Zeit zur persönlichen Entfaltung zu geben, mit humorvollen Momenten aber nebenbei noch für narrative Auflockerung zu sorgen. Die Infiltrationen der Paläste arglistiger Widersacher? Sind allesamt am Start. Herzerwärmende Interaktionen zwischen den einzelnen Mitgliedern der Phantomdiebe, beispielsweise beim Hawaii-Trip? Ebenfalls mit dabei. Die unvergesslich-abgedrehte Operation Hausmädchenbeobachtung? Darf natürlich nicht fehlen!


Sicherlich birgt das emsige Abarbeiten der ellenlangen Checkliste aller wichtigen Ereignisse, roter Fäden und Charakterentwicklungen aus dem Videospiel eine gewisse Gefahr, kann die daraus entstehende Vielzahl erzählerischer Zahnräder doch unweigerlich im unausgewogenen Chaos münden. Da eben diese Zahnräder allerdings hervorragend ineinandergreifen und durch eine gekonnte Platzierung zudem ein angenehm abwechslungsreiches Gesamtkonstrukt ergeben, werden langweilender Leerlauf und ermüdende Überfrachtung meisterlich vermieden und somit eine perfekte Balance geschaffen, die einen klaren Hauptgrund für das ungebrochene Sehvergnügen darstellte.



Loyale Anhänger des Videospiels müssen aber dennoch stark sein und in puncto Handlung einen herben Verzicht hinnehmen, reichen 28 Episoden sowie zwei OVAs doch nicht einmal ansatzweise aus, um jedes einzelne Plot-Puzzleteil im vergleichsweise spärlich bemessenen Anime-Motiv einzusetzen.


Logischerweise bleiben dabei primär etliche Nebenfiguren und -missionen auf der Strecke, die man ohne nennenswerte Logiklücken oder Verständnisschwierigkeiten aus der vielschichtigen Welt schneiden konnte, um der zentralen Rahmenhandlung ausreichend Laufzeit zu verschaffen. Objektiv betrachtet leidet Persona 5: The Animation unter dem Wegfall oberflächlich betrachtet irrelevanten Füllmaterials also nur selten, versetzt enthusiastischen Hardcore-Kennern durch das Fehlen favorisierter Verbündeter, Dialoge oder Events aber nichtsdestotrotz einen gelegentlichen Unterhaltungsdämpfer.


Problematisch wird das Ganze allerdings dann, wenn auch düstere, emotional schmerzlich tiefgehende und manchmal sogar unangenehme Themenkomplexe urplötzlich verschwinden, gefühlt ersatzlos aus der Anime-Gleichung herausgekürzt werden. Funktionieren tut Persona 5: The Animation auch in dieser Form, verliert vor allem im direkten Videospielvergleich aber ein gewisses Alleinstellungsmerkmal, kann die Kraft zum vollständigen Auswerfen des einzigartigen Faszinationsnetzes nur mühsam aufbringen und versinkt somit ein wenig im Genre-Pool.


Völlige Neueinsteiger werden durch den erzwungenen Fokus derweil mit einer völlig anderen, zum Glück aber eher unwesentlichen Problematik konfrontiert. Denn auch die eigentliche Exposition leidet natürlich, wodurch der Sprung in das Abenteuer von Joker, Skull, Morgana und Co. deutlich abrupter erfolgt und Paläste, das Labyrinth Mementos oder andere unerlässliche Begrifflichkeiten ausreichend, aber eben nicht vollumfänglich erklärt werden.


Ein ähnliches Schicksal erleiden die Phantomdiebe, deren liebenswerte Individualität gewiss gekonnt herausgearbeitet wird, die beeindruckende Tiefe des Originals dabei jedoch höchstens ankratzt. Abschrecken lassen dürfen sich Neulinge dadurch auf gar keinen Fall, denn auch die Light-Variante von Persona 5kann die Handlungsmuskeln spielen lassen – doch sollte man im Anschluss ein nachgeholtes Eintauchen in das Videospiel ernsthaft in Betracht ziehen.



Kritisch betrachtet wird Persona 5: The Animation dem Videospiel durch eine vorherrschende Oberflächlichkeit also nicht vollkommen gerecht, driftet selten sogar in eine erschreckende Austauschbarkeit ab, die man von Erzählungen aus dem Hause Atlus überhaupt nicht gewohnt ist.


Während der ersten Episoden konnte im mich mit diesem Umstand kaum anfreunden, befürchtete eine stetig zunehmende Weichspülung, sogar alternative Handlungsrouten, die meinen nostalgischen Erinnerungstrip schonungslos auf den Kopf stellen würden. Doch das Gegenteil war der Fall: Im Mittelfeld der ersten Disc erkannte ich die geliebte Persona-DNA, konnte die vorgenommene Anime-Nachjustierung akzeptieren und mich vollends auf die abgespeckte Erzählung einlassen – mein Herz wurde erfolgreich gestohlen.


Denn obwohl sich Persona 5: The Animation nur auf einen Bruchteil der klangvollen Story-Klaviatur konzentriert, werden dennoch die richtigen Töne getroffen. Mich an der Seite der Phantomdiebe wiederholt finsteren Widersachern zu stellen wurde somit trotz aller ursprünglicher Beschweren zu einem unterhaltsamen Erlebnis, das mich durch einige spannende Umsetzungsideen immer weiter in seinen Bann zog.


Vorsicht: Es folgen minimale Spoiler zur finalen Episode, die allerdings nicht inhaltlicher Natur sind.


Beim Binge-Marathon fragte ich mich beispielsweise stetig, ob sich der Anime auf der Zielgeraden für das niederschmetternde böse oder das fulminante gute Ende entscheiden würde. Zu meiner Überraschung greift Persona 5: The Animation mit einem kleinen Trick auf beide Varianten zurück und beendet die vierte Disc mit einem schockierenden Finale, das in der folgenden Specials-Veröffentlichung allerdings fortgesetzt und mit dem True Ending abgeschlossen werden soll. Für Fans eigentlich keine nennenswerte Neuigkeit, folgt man damit doch dem bekannten Lauf der Videospieldinge, Neulinge werden aber bewusst aufs Eis geführt und somit auf den letzten Schritten in Richtung Schlussakt ordentlich durchgerüttelt.


Solche Momente zeigten mir, dass sich die Drehbuchautoren sowie Regisseur Masashi Ishihama bewusst nicht auf eine blinde Kopie gesetzt haben, sondern mit viel Mühe und Leidenschaft sowie Respekt vor dem Original versucht haben, dessen besonderen Charme mit kleineren Kniffen und durchdachten Modifikationen einzufangen und etwaige Kürzungen somit weniger schmerzhaft zu gestalten. Ein Vorhaben, das bei mir definitiv geglückt ist.


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Durch meine Rolle als geborener Skeptiker wurden meine anfänglichen Bedenken noch durch einen zweiten wichtigen Faktor befeuert: Für die Umsetzung von Persona 5: The Animation zeichnete sich nicht etwa ein erfahrenes Animationsstudio, sondern die relativ junge Produktionsstätte CloverWorks (Gründungsjahr 2018) verantwortlich. Nun wollte ich das Tokioter Team natürlich nicht frühzeitig kritisieren, begegnete allerdings auch dieser Ankündigung mit einer dezenten Vorsicht.


Doch auch hier bewegte ich mich sträflicherweise auf dem Holzweg, verdiente somit nun einen zweiten schellenden Nackenschlag. Von der visuell opulent inszenierten Vorlage eindeutig inspiriert, gelingt CloverWorks nämlich ein optisch anschaulicher Spagat zwischen Videospiel- und Anime-Welt, der durch einwandfreie Charakter- sowie Persona-Zeichnungen, herrlich dynamische Animationen (vor allem während der actionreichen Kämpfe) sowie ebenso kräftige wie auch variantenreiche Farbpalette in vielerlei Hinsicht bestechen kann. Besonders cool: Vereinzelt bedient man sich sogar an ikonischen Einstellungen des Originals, beispielsweise den artistischen All-Out-Attacken, und fängt dessen unverkennbaren Charme somit spielend ein.


All diese Bestandteile ergeben addiert eine überaus zufriedenstellende Summe, deren qualitativer Gesamteindruck durch das Blu-ray-Format in Form eines zusätzlichen Multiplikators nochmals bestärkt wird. Mit einer Erstausstrahlung im Jahr 2018 wurde Persona 5: The Animation nämlich bereits in High Definition produziert, benötigt somit also keinerlei Upscaling oder anderweitige Nachbearbeitungstricks, um auf dem HD-Bildschirm eine gute Figur zu machen. Kleinere Schwächen, hauptsächlich das gelegentlich unschöne Ausmaße annehmende Banding, hätte CloverWorks mit nachträglichem Feinschliff zwar höchstwahrscheinlich glattbügeln können, verpuffen angesichts unzähliger Stärken jedoch rasant ins Nichts.


Anime- (und vor allem Persona-)Fans dürfen sich dementsprechend über einen famosen Augenschmaus freuen, der mit einer strikten Orientierung am Videospiel sicherlich die sicherste Route gewählt hat, dabei allerdings nicht zur lustlosen Kopie verkommen ist, sondern höchstens ein sicheres Fundament zum Aufbau des eigenen Animationshauses gewählt hat. Dabei hat CloverWorks die Feuertaufe in meinen Augen definitiv bestanden.




Sound


Bei der musikalischen Untermalung hätte sich Persona 5: The Animation derweil problemlos auf dem sensationellen Klangteppich der Videospielvorlage ausruhen, sich somit direkt in ein gemachtes Nest kuscheln können. Stattdessen hat man sich auch in dieser Rubrik viel Mühe gegeben, das einzigartige Feeling des Playstation-exklusiven JRPG-Highlights abermals einzufangen und durch eine geschickte Weiterentwicklung passend in das Anime-Format zu integrieren, um eventuellen Neuankömmlinge einen unvergesslichen Hörgenuss zu verpassen, langjährige Fans dabei aber gleichzeitig zu überraschen.


Erfreulicherweise holte man sich für dieses Vorhaben nicht nur Originalkomponist Shôji Meguro, sondern auch Sängerin Lyn Inaizumi an Bord, die als fantastisches Dreamteam abermals hochmotiviert ans Werk gehen und somit definitiv als Garanten für einen erstklassigen Soundtrack fungieren. Während Meguro nämlich mit einer grandiosen Mischung aus altbekannten sowie völlig neuen Kompositionen besticht, verleiht Inaizumi den rhythmischen Opening- sowie Ending-Themes mit ihrer unverkennbaren Stimme eine überwältigende Power, verwandelt sie dadurch zu gnadenlos-packenden Ohrwürmern.


Anfängliche Verwirrung erwartete mich derweil bei der deutschen Sprachausgabe – immerhin durfte ich den Phantomdieben bisher nur auf Japanisch, optional auf Englisch lauschen, bekam höchstens deutsche Untertitel geboten. Zum Glück wurde mir die Eingewöhnungszeit von einer mit Felix Mayer, Rieke Werner oder Konrad Bösherz namhaft besetzten deutschen Sprecherriege enorm erleichtert, freute ich mich hier doch über passende Stimmen und eine durchweg konstante Leistung, wodurch humorvolle, aber auch dramatische Situationen vortrefflich ins Deutsche übertragen wurden. Schlussendlich muss man sich dem japanischen Original zwar dennoch geschlagen geben – die exzeptionelle Klasse der Stammsprecher bleibt unerreichbar, kann kaum aus dem Fan-Ohr gespült werden –, darf sich aber stolz als gelungene Alternative präsentieren, in die zweifelsfrei ausreichend Zeit, Mühe und Respekt für das Original eingeflossen sind.


Einzig der DTS-HD MA 2.0-Sound lässt zu wünschen übrig und versperrt dadurch den Weg zur perfekten Punktzahl in dieser Kategorie. Durch das Fehlen eines richtigen Surround-Sounds scheint das aus Musik, Soundeffekten und Dialogen bestehende Gesamtpaket sein volles Potenzial kaum entfalten zu können, wird durch die technischen Limitationen vor allem während actionreicher Abschnitte förmlich in Ketten gelegt. Beim Ertönen von Last Surprise schaute ich wehmütig auf die hinteren Boxen meiner Heimkinoanlage und wünschte mir mehr Wucht, um vollends in die fantastische Atmosphäre eintauchen zu können. Zugegeben, Meckern auf hohem Niveau, das die akustische Freude nur marginal schmälert, hier aber zumindest angesprochen werden musste.


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Extras / Aufmachung


Trailer


Dass meine Suche nach spannendem Bonusmaterial oftmals erfolglos endet, dürfte treuen Lesern mittlerweile ausreichend bekannt sein – immerhin wird das oftmals gänzliche Fehlen eines Extra-Bereichs gefühlt in jedem meiner Anime-Tests ausführlich moniert. Und auch Persona 5: The Animation stellt leider keine Ausnahme zur bei zahlreichen deutschen Veröffentlichungen geltenden Regel dar, hat abseits einiger Trailer also auf keiner der vier Volumes informative Blicke hinter die Kulissen, Konzeptzeichnungen oder andere Boni zu bieten.


Natürlich hielt sich meine Verwunderung dank jahrelanger Erfahrung und einer gut gefüllten Anime-Sammlung an dieser Stelle in Grenzen, über einen Besuch im Animationsstudio oder Interviews mit den Synchronsprechern, vielleicht ja auch mit Komponist Shôji Meguro, hätte ich mich aber dennoch unendlich gefreut, das wohlige Persona-Erlebnis nach Beenden der 26 Episoden auf ein völlig neues Level gehoben. Einen gewissen Schmerz konnte ich somit kaum verbergen, die Blutung an meinem Fan-Herzen nur mit Mühe und Not kitten.


Natürlich müsste ich solch ein Bonusmaterialmangel gnadenlos abstrafen und dabei eiskalt zur vernichtenden Nullnummer greifen. Persona 5: The Animation schafft es durch eine zumindest nennenswerte Leistung an zwei anderen Fronten jedoch knapp, sich zumindest ins solide Mittelfeld zu retten.


Zum einen hat sich peppermint anime beim Design sichtbar viel Mühe gegeben und spendiert jeder Hülle neben einem schicken Artwork auch einen wertigen Pappschuber, die gemeinsam automatisch eine höhere Wertigkeit vermitteln. Zum anderen kann sich auch die Episodenanzahl mit mindestens sechs, beim zweiten sowie dritten Part sogar insgesamt sieben Folgen sehen lassen, wodurch die stattliche Anime-Investition nicht nur mit Qualität, sondern auch mit Quantität belohnt wird.


Zwei (zugegeben schwache) Trostpflaster, die das sicherlich gravierendste Manko des deutschen Releases von Persona 5: The Animation nur geringfügig abschwächen, in Kombination mit den zahlreichen Stärken aller anderen wichtigen Aspekte (ich möchte dabei nochmals den fantastischen Soundtrack unterstreichen) allerdings ausreichend Schmerzlinderung spenden und den Status als klare Kaufempfehlung für Fans dadurch etablieren können.


Es bleibt also ein gewisser Wermutstropfen, der aber spätestens beim ersten heldenhaften Auftritt der Phantomdiebe zum Tropfen auf den heißen Stein degradiert wird – und damit kann ich auch ohne Meguro-Interview definitiv leben.



Fazit


Ein weiterer Sieg für die Phantomdiebe! Anstatt sich von meiner anfänglichen Skepsis beeindrucken zu lassen, hat mir die sympathische Truppe mit den ersten vier Volumes (26 von insgesamt 28 Episoden) von Persona 5: The Animation nicht nur feinste Anime-Unterhaltung geboten, sondern auch gnadenlos mein Herz geklaut.


Mit Blick auf das recht simple Erfolgsrezept aber kaum verwunderlich, hat sich Animationsstudio CloverWorks doch direkt am gefeierten Videospiel orientiert und den einzigartigen Look mitsamt liebevoller Detailverliebtheit und genialen Einfällen vortrefflich übertragen. Und auch der Soundtrack erreicht dank Komponist Shôji Meguro und Sängerin Lyn Inaizumi abermals ein göttliches Niveau, garantiert mit ikonischen und brandneuen Melodien gar eine regelrechte Ohrwurm-Lawine. Fans freuen sich dadurch über den wundervollen Charme der (mittlerweile legendären) Vorlage, kommen an der Anime-Variante also kaum vorbei.


Um einer gewissen Enttäuschung entgegenzuwirken, ist eine vorherige Nachjustierung der Erwartungshaltung allerdings unentberlich. Zwar werden nämlich alle relevanten Handlungsstationen des packenden Videospielabenteuers abgearbeitet und den Hauptakteuren dabei ausreichend Zeit zur charakterlichen Entfaltung gelassen, logischerweise werden dabei aber einige Federn gelassen, vor allem zuvor gehaltvolle Themenkomplexe und wichtige Nebencharaktere gerne auf ein Minimum heruntergekürzt oder gar gänzlich entfernt. Sicherlich ärgerlich, durch eine deutlich geringere Laufzeit aber förmlich vorprogrammiert – und in Anbetracht dieser Tatsache meisterhaft gehändelt.


Nun bleibt abzuwarten, ob Persona 5: The Animation mit der abschließenden und auf den Namen Specials getauften Volume ein eleganter Schlusspunkt gesetzt oder dem bisher positiven Gesamteindruck auf der Zielgerade ein unüberwindbares Hindernis in den Laufweg geworfen wird. Meine Fan-Daumen sind gedrückt!


Name: Persona 5: The Animation [Volume 1-4]

Verleih: peppermint anime

Bild: 16:9, 1080p High Definition

Ton: DTS-HD MA 2.0 (Deutsch & Japanisch)

Untertitel: Deutsch

Laufzeit: ca. 650 Minuten

Freigegeben ab: 12 Jahren


Mehr Infos findet ihr hier!


Für alle Bilder in unserem Test gilt:

©ATLUS ©SEGA/PERSONA5 the Animation Project

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