DmC – Devil May Cry: Definitive Edition

DmC – Devil May Cry: Definitive Edition

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Wenn schnell nicht schnell genug ist, legt man den Turbogang ein! Genau das macht Entwickler Ninja Theory bei der Definitive Edition von DmC – Devil May Cry und will damit erneut zur Kasse bitten. Zu Recht? Das klären wir im Test!


Zweiter Blick ins Reboot


DmC – Devil May Cry, das Reboot der weltweit bekannten Reihe, hat ohne jede Frage polarisiert. Entweder liebte man den neuen Dante oder man hasste ihn – ein Mittendrin schien es nicht zu geben. Eines muss man den Entwicklern von Ninja Theory allerdings lassen: Trotz stellenweise fragwürdiger Charakterzeichnungen haben sie den Geist der Reihe hervorragend eingefangen, das Kampfsystem ebenso zuverlässig wie auch taktisch vielschichtig gestaltet und eine der dynamischsten und zugleich düstersten Spielwelten der letzten Jahre geschaffen.


Vollständige Perfektion scheint Ninja Theory mit der alten Konsolengeneration allerdings nicht erreicht zu haben. Nun flattert nämlich die Definitive Edition des Action-Titels in die Händlerregale und verspricht eine aufgemotzte Spielerfahrung, die Kenner sowie Neulinge gleichermaßen ansprechen soll. Mit Klinge und Handfeuerwaffen ausgestattet haben wir uns direkt ein zweites Mal in die Dämonenmeute gestürzt und testen, ob das auch tatsächlich stimmt.


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Schneller, aber nicht gleich besser


Für alle, die die letzten Jahre unter einem Stein gelebt haben, hier die grobe Handlung der Serie im Überblick: Dante, seines Zeichens Sohn des legendären Dämonen Sparda, säubert die Welt mitsamt schwerer Bewaffnung und stylischen Moves von finsterem Ungeziefer, das die Menschheit bedroht. DmC – Devil May Cry drehte die Zeitschraube zurück und begann die Handlung von vorne.


Nun muss sich Dante gleich gegen ein gesamtes Staatssystem behaupten, das vom Dämonenkönig Mundus geleitet wird und Menschheit und Regierung gleichermaßen kontrolliert. Hilfe kriegt der Jäger in Form seines Bruders Vergil, der ebenfalls gegen den fiesen Herrscher antreten möchte – dafür aber zunächst dessen wichtigste Staatselemente ausschalten will.


Handlungstechnisch hat sich in der Definitive Edition nicht verändert. Wer damals nach dem erstmaligen Durchspielen jedoch auf sämtliche DLCs verzichtet hat, der darf sich über die Story-Erweiterung Vergils Downfall freuen, in dessen Mittelpunkt Dantes engstirniger Bruder steht. Gigantische Wendungen darf man zwar nicht erwarten, mit einem runden Abschluss und neuen Kampfmanöver kommen Fans aber dennoch auf ihre Kosten.


Tatsächlich fällt die Handlung in der aufgemotzten Variante in Anbetracht der optischen Zellenkur ein wenig in den Hintergrund. Mit einer Auflösung von 1080p sowie stets flüssigen 60fps kann sich das Gesamtbild nämlich sehen lassen und weiß vor allem während der actionreiche Kämpfe stets zu begeistern. Texturen und andere Feinheiten wurden allerdings nicht verbessert, weshalb das Ganze dennoch ein wenig angestaubt wirkt und Next-Gen-Glanz vermissen lässt. Nur das schon vorher schicke Ausgangsmaterial verhindert hier nennenswerte Totalausfälle.


Musikalisch halten wir uns kurz: der fetzige Soundtrack von Noisia und Combichrist passt weiterhin glanzvoll in das Gesamtkonzept von DmC – Devil May Cry und verwandelt jeden noch so kurzen Kampf mit der richtigen Lautstärke zu einem unvergesslichen Erlebnis.



Kampfsystem Deluxe


Schnell, schneller, am schnellsten: besser lässt sich das Kampfsystem von DmC – Devil May Cry kaum beschreiben. Blitzschnell verpassen wir fiesen Dämonen als Dante gezielte Schwerthiebe, verfrachten sie mit dem letzten in die Luft, bearbeiten sie anschließend mit einigen Pistolenschüssen und setzen mit anderen Waffen zum Finisher an. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Schnell hat man sich in die Feinheiten des Kampfsystems eingefunden, setzt per Ausweichrolle im richtigen Moment zum Konter an und baut somit lange Kombo-Ketten auf, die euch am Ende mit einer Endwertung entlohnen.


Die Definitive Edition stellt das System natürlich nicht auf den Kopf, sondern sorgt an einigen Ecken und Kanten für den nötigen Feinschliff. So dürfen wir Gegner ab jetzt beispielsweise anvisieren, diese erfreuen sich zudem über ein neues Balancing und sorgen beim Bekämpfen für eine ordentliche Herausforderung – die allerdings zu keinem Zeitpunkt in Unfairness überschwappt.


Mit der Erhöhung auf 60fps gehen logischerweise einige Veränderungen einher, was in erster Linie euer Konzentrationsvermögen anspricht. Da gegnerische Angriffe nun nämlich schneller erfolgen, sind schnelle Ausweichmanöver natürlich ebenfalls von Nöten. Wem das nicht genug ist, der aktiviert den Turbo-Modus, der das Spielgeschehen um 20% erhöht – Reaktionsvermögen sollte man da natürlich haben!


Wer nach weiteren Herausforderungen sucht, der wird beim Hardcore-, Gods Must Die- und Must Style-Modus fündig. Letzterer ist in unseren Augen zugleich das größte Highlight der Definitive Edition. Hier nehmen die dämonischen Fieslinge nämlich erst Schaden, wenn euer Style-Rank bei S liegt – und das braucht bekanntlich ein wenig Skill und viel Fingerfertigkeit. Eine wirkliche Herausforderung, bei der nur wahre Profis den letzten Endboss niederstrecken können.



Lohnt sich eine zweite Runde?


Lange Hauptkampagne, spannender DLC, etliche Schwierigkeitsmodi, eine Reihe cooler Upgrademöglichkeiten - DmC – Devil May Cry präsentiert sich mit der Definitive Editionumfangreicher denn je und könnte kaum mehr Content bieten. Dennoch setzt Ninja Theory noch einen oben drauf und spendiert wahnwitzigen Dämonenjägern den Blutpalast-Modus, in dem man sich durch mehrere mit Gegner gespickte Arenen kämpfen muss. Spaßig, allerdings nur für echte Freunde des Kampfsystem länger unterhaltsam.


Doch bei allen Erweiterungen und minimalen Verbesserungen muss man sich am Ende tatsächlich nur eine Frage stellen: Lohnt sich ein Neukauf auch für PS3- und Xbox360-Besitzer?


Tatsächlich lautet die Antwort jein. Wer nämlich schon beim Original keinerlei Lust zum Anspielen verspürte oder das Reboot gleich verteufelte, wird auch mit der Definitive Editionkeinen Spaß haben. Wer den neuen Dante und die alternative Handlung jedoch liebte, der sollte sich die aufgemotzte Next-Gen-Variante definitiv (hoho) ins Haus holen und mit flüssigen 60fps, stylischen Moves und neuen Schwierigkeitsstufen abermals den Controller zum Glühen bringen!



Fazit


Fett, fetter, Dante! Auch in der definitiven Variante weiß der Reboot der namhaften Reihe zu beeindrucken und sorgt mit einem aufgemotzten Kampfsystem, höherer Auflösung und Framerate sowie einem dicken DLC-Batzen für ein ordentliches Action-Paket. Besitzer der Last-Gen-Variante sollten zwar überdenken, ob sie für die Verbesserungen 40€ auf den Tisch legen möchten, alle anderen sollten allerdings spätestens jetzt zum neusten Abenteuer des coolsten Dämonen der Videospielgeschichte greifen! Und heimlich auf ein Sequel hoffen!

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