Persona 4 Arena Ultimax

Persona 4 Arena Ultimax

mid_1416958852.jpg


Gut, besser, Persona 4 Arena Ultimax. Erfahrt in unserem Test, wieso das Beat 'em Up seinen Vorgänger locker in die Tasche steckt!


Handlung vor Gameplay


Als Persona 4 Arena im Mai 2013 auch in die europäischen Händlerregale kam, war ich unglaublich skeptisch. Denn als großer Fan des RPG-Originals wirkte die plötzliche Neuauslegung zum Kampfspiel irgendwie zwanghaft und unpassend. Es folgt jedoch keine Enttäuschung, sondern eine unerwartete Überraschung: das Kampfsystem war astrein und das Niveau der Handlung gewohnt hoch. Der Genrewechsel war meisterhaft gelungen!


Kein Wunder also, dass wir nun einen weiteren Ableger, Persona 4 Arena Ultimax in unseren Händen halten. Und obwohl der Titel zunächst wie eine aufgemotzte Variante des Originals klingt, handelt sich hierbei um die Fortsetzung der Arena-Handlung, die die spannende Handlung konsequent weiterstrickt. Eine Woche nach den Ereignissen, die im Rahmen des P-1 Grand Prix ihren Lauf nahmen, sieht sich das kleine Städtchen Inaba nämlich mit einer neuen Bedrohung konfrontiert, was logischerweise die wichtigsten Charaktere der Reihe auf den Plan ruft.


Was folgt ist ein unglaublich umfangreicher Handlungsmodus, der mit bekannten Gesichtern, ausschweifenden Dialogen und packenden Wendungen das ungemein hohe Niveau der Reihe problemlos erreichen und durchgehend halten kann. Neulinge schauen zwar in die Röhre und werden viele Sequenzen und Anspielungen nicht wirklich verstehen können, gerade Fans kommen allerdings voll und ganz auf ihre Kosten und freuen sich über jeden kleinen Storyhappen, der sich direkt auf vergangene Ereignisse bezieht.


Wer seinen persönlichen Fokus jedoch eher auf das Gameplay setzt und die Handlung in die Hintergrund rückt, der wird mit Persona 4 Arena Ultimax sicherlich nicht glücklich werden. Teilweise erreichen die Zwischensequenzen nämlich fast den zweistelligen Minutenbereich, während man die Kämpfe sogar optional vom Computer übernehmen lassen kann. Für Persona 4- und Rollenspiel-Fans sicherlich ein Traum, alle anderen starten lieber am Serienanfang. Oder greifen zu einem Fighter mit weniger Handlung.


Externer Inhalt youtu.be
Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


Mut zum Schattendasein


Fans des Vorgängers dürften sich bei Persona 4 Arena Ultimax sofort heimisch fühlen – denn viel hat sich bei der Fortsetzung spielerisch auf den ersten Blick nicht getan. Abermals stürzen wir uns mit namhaften Persona-Charakteren in 2D-Arenen und kloppen Kontrahenten mit allerlei Spezialattacken und wuchtigen Kombos die Seele aus dem Leib.


Neben den 13 Kämpfern des Erstlings darf man sich nun über acht Neuzugänge freuen, die mit neuen Fähigkeiten, Waffen und Personas für frischen Wind im Kader sorgen. Fortschritt und Neuerungen lassen sich jedoch auch bei den altgestandenen Charakteren erkennen. Diese wurden nämlich allesamt leicht überarbeitet und mit einigen neuen Tricks bestätigt, wodurch das Balancing grundlegend verbessert wird, Kämpfe somit noch fairer und spannender ausfallen.


Allerdings hat die Riege hiermit immer noch nicht ihr Ende erreicht. Fast jedem Charakter steht nun Schatten zur Seite, der optional ausgewählt werden darf. Und obwohl diese mit vernichtenden und zeitweise unbegrenzt einsetzbaren Spezialfähigkeiten definitiv als kleine Geheimwaffe bezeichnet werden dürfen, sind sie gleichzeitig mit einer existenziellen Schwäche versehen: begrenztem Schaden bei Standardangriffen und fehlenden Abwehrmöglichkeiten. Allerdings gilt hier dann das Motto: No risk, no fun.


Habt ihr euch mit dem Kampfsystem angefreundet, dürft ihr euer spielerisches Können nicht nur im umfangreichen Storymodus unter Beweis stellen, sondern euch zudem in der goldenen Arena austoben. Hierbei handelt es sich um eine Art Survival-Modus, bei dem ihr die Fähigkeiten eurer Kämpfer aufmotzen und sogar serientypische Social Links aufbauen dürft. Ein Online-Modus ist natürlich ebenfalls erhalten und runden den Gameplay-Part dank stets stabiler Matches gelungen ab.



Perfektion bis ins letzte Detail


Grafische Opulenz bot bereits Persona 4 Arena, Ultimax legt jedoch noch eine Schippe drauf. Ausgearbeitete Charaktermodelle, eine Vielzahl bildschirmfüllender Effekte sowie ein stets flüssiges Spielgeschehen nutzen die Stärken der alten Hardware nochmal gekonnt aus und bombardierten Persona 4-Fans mit zahlreichen Augenschmäusen.


Man merkt zu jedem Zeitpunkt, dass die Entwickler mit viel Liebe und Leidenschaft an das Projekt gegangen sind und besonders viel Wert auf den Anschluss an das Persona 4-Universum gelegt haben. Ob nun altbekannte Schauplätze, optisch aufgewertete Animationen oder die – trotz düsterer Rahmenhandlung – stets farbenfroh gestalteten Bilder, grobe Schnitzer oder andere Ungereimtheiten hat mich sich hier nicht erlaubt.


Gleiches gilt für die Musikuntermalung, die sich direkt an die Soundtrack der beiden Vorgängertitel anpasst und somit eine unglaubliche Varianz bietet, durch die emotionale Dialoge, aber auch hektische Kämpfe in abgedrehten Zwischendimensionen hervorragend begleitet werden. Doch seien wir an dieser Stelle doch mal ehrlich: was anderes konnten wir von einem Persona 4-Titel doch auch gar nicht erwarten!



Fazit


Persona 4 Arena Ultimax hebt alle Stärken des Vorgängers auf ein neues Level und bietet somit feinsten Service allererster Güte. Ob nun die Story, die Technik oder das Kampfsystem, in jeder Ecke begegnen wir beeindruckender Perfektion. Neueinsteiger blicken aufgrund des gewaltigen Handlungskonstrukts schnell in die Röhre, alle anderen sollten den zweiten Besuch in der Persona 4-Arena jedoch auf gar keinen Fall verpassen!

Teilen