Disgaea 4: A Promise Revisited

Disgaea 4: A Promise Revisited


Ein ehemaliger Tyrann, ein treuer Werwolf-Diener und ebenso köstliche wie auch gesunde Sardinen! Und das ist nur die Spitze des Wahnsinn-Eisbergs, den Disgaea 4: A Promise Revisited zu bieten hat!


Sardinen!


Die einen wollen mehr Macht, die anderen die Weltherrschaft. Der ehemals als Tyrann gefürchtete Ex-Blutsauger Valvatorez hingegen gibt sich mit eingehaltenen Versprechen sowie mit schmackhaften Sardinen zufrieden! Klingt unglaublich, ist jedoch wahr: Denn seitdem sich der stolze Krieger vor 400 Jahren aufgrund eines Versprechens vom Blutsaugen abgewendet hat, fristet er sein Dasein nun als treuer Ausbilder von in den Hades gekommener Seelen, die ihr Nachleben nun als Prinnies – Pinguin-ähnliche Lakaien – verbringen. Auf den ersten Blick ein verboten tiefer Fall eines ehemals mächtigen Tyrannen, der mit diesem Lebenswandel jedoch mehr als glücklich ist.


Als sich die Obrigkeit der Hölle jedoch mit linken Plänen und gravierenden Entscheidung bemerkbar macht und dabei das Einhalten von Valvatorez' Versprechen unmöglich macht, mischt sich dieser kämpferisch in die Angelegenheiten ein und stellt sich den diabolischen Größen in den Weg. Gleichzeitig verfolgt dessen treuer Bediensteter Fenrich einen völlig anderen Plan – Vavatorez soll die Macht an sich reißen und seinen damaligen Titel als gefürchteter Tyrann wieder übernehmen. Allerdings hat der ebenso smarte wie auch angriffslustige Fenrich nicht mit den abgedrehten Persönlichkeiten gerechnet, die ihren Weg zum Ziel pflastern.


Und hier liegt tatsächlich die größte Stärke von Disgaea 4: A Promise Revisited: in den vollkommen verrückteren Protagonisten, die regelmäßig euren Weg kreuzen. Denn obwohl diese den Helden aus den Vorgängern stellenweise ein wenig ähneln, erfreuen sich allesamt über eine einzigartige Besonderheit, die im Laufe der Handlung gelungen in den Vordergrund gestellt und behandelt wird. Hierdurch ergeben sich eine Reihe aberwitziger Situationen, die euch regelrecht an die Heldenriege schweißen und jeden noch so kurzen Dialog zu einem kleinen Highlight avancieren lassen. Vor allem Fans von Animes bekommen hiermit also einen gigantischen Kaufgrund spendiert, können also eigentlich bereits an dieser Stelle mit dem Lesen aufhören und zum herrlich abgedrehten Taktik-RPG greifen.




Viel zu überdenken


Okay, ein wenig weiterlesen solltet ihr natürlich schon, immerhin ist auch das Gameplay ein elementarer Faktor eines jeden Videospiels. Fans der Disgaea-Reihe wird jedoch schnell feststellen, dass man hier auf einen alten Bekannten trifft.


Viel verändert hat sich am Kampfsystem der Reihe nämlich nicht. Abermals stellt ihr euch im Rahmen rundenbasierter Kämpfe auf allerlei angriffslustiger Dämonen, die es mit gezielten Attacken auszuschalten gilt. Frei herumbewegen dürft ihr euch dabei allerdings nicht, sondern müsst euch an die Bewegungsweite des jeweiligen Charakters halten, der sich anschließend über das in Kästchen unterteilte Schlachtfeld bewegen kann. Nun gilt es, möglichst nahe an eure Feinde heranzukommen, um einen Angriff zu starten. Klingt simpel, ist es aber nicht: Denn zahlreiche Aspekte verleihen den Kämpfen viel Tiefe und eröffnen euch somit eine beeindrucke Fülle an Möglichkeiten.


Es beginnt mit der einfachen Frage: an welcher Stelle positioniert ihr euch für euren Hieb? Vor oder hinter dem Gegner? Klar, von hinten erreicht ihr einen größeren Effekt, von vorne könntet ihr jedoch einen Partner neben euch positionieren und eine vernichtende Kombo zum Besten geben. Optional könnt ihr einen Kämpfer auch heben und werfen, um eine neue Angriffsposition zu ermöglichen. Und zusätzlich solltet ihr auch das jeweilige Quadrat im Auge behalten, auf dem ihr euch befindet: Verschiedene Färbungen aktivieren nämlich Nebeneffekte, die zwar hilfreich, gegebenenfalls jedoch auch schädlich für eure Taktik sein können. Einfaches Draufprügeln ist also nicht, taktische Planung sowie das korrekte Einsetzen der klassenspezifischen Stärken eurer Charaktere ist also unabdingbar.


Wichtig ist auch euer Hauptquartier, in dem ihr die Stärke sowie die Ausrüstung eurer Helden aus- und aufbauen dürft. Hier liegt ein weiterer Pluspunkt von Disgaea 4: A Promise Revisited, denn diese Vorgänge können unglaublich viel Zeit in Anspruch nehmen. Serientypisch könnt ihr eure Kämpfer nämlich nicht einfach nur bis Level 99, sondern bis 9999 hochstufen und euch somit nahezu unendliche Kräfte eröffnen. Zusätzlich könnt ihr in einen bestimmten Gegenstand eindringen und euch durch verschiedene Kampfebenen prügeln, um diesen aufzuwerten. Tatsächlich kann man hier gerne mal die Handlung aus dem Auge verlieren und sich stundenlang mit dem Aufpolieren der eigenen Attribute verbringen. Und dabei sogar einen Haufen Spaß haben!




Perfekt für unterwegs


Die größte Stärke von Disgaea 4: A Promise Revisited liegt auf der Hand: Durch die Teilung in mehrere Handlungsmissionen eignet sich die Handheld-Fassung hervorragend für eine kurze Runde zwischendurch. Wer sich nämlich geschickt durch die Abschnitte kämpft und hierbei zugleich zur richtigen Taktik greift, kann eine Herausforderung pro Zugfahrt meistern und erfreut sich morgens so über eine hervorragende Unterhaltung.


Und wer nun denkt, dass er bereits nach wenigen Wochen auf die nächste Zugunterhaltung zurückgreifen muss, der irrt gewaltig. Denn neben der ultimativen 9999-Levelgrenze warten zudem etliche Nebenherausforderungen, aufwertbare Gegenstände und enthaltene DLCs, die euch monatelang an die Vita fesseln und dabei gleichzeitig für eine packende Dauermotivation sorgen. Denn auch eure Gegner erfreuen sich über ein ansteigendes Level, weswegen die Kämpfe logischerweise immer fordernder werden. Und wer sich dann auch noch durch die X-Dimension, im Endeffekt die Handlungsmissionen mit verboten schweren Zusatzaufgaben, kämpft, der muss alle zuvor erlernten Tricks und aufgepowerten Charaktere aufwarten. Es gibt also viel zu tun!


Auch technisch kann Disgaea 4: A Promise Revisited auf dem kleinen Handheld überzeugen. Denn obwohl man keine legendäre Grafik erwarten darf, kann das Taktik-RPG mit einer farbenfrohen Anime-Optik punkten, die während der Intro-Sequenz sowie der wuchtigen Spezialattacken richtig zur Geltung kommt und auch bei den Dialogen eine gute Figur macht. Der Soundtrack ist gewohnt verrückt und beeindruckt mit abgedrehten Ohrwurm-Melodien, die trotz eines oftmals minimalistischen Textes (beispielsweise ein mehrmals wiederholtes Lalala) hervorragend zur verrückten Handlung und Charakteren passt. Ein rundum gelungenes Paket also!




Fazit


Ihr steht auf abgedrehte Charaktere, eine schicke Anime-Optik und ein taktikreiches Gameplay? Dann greift sofort zu Disgaea 4: A Promise Revisited und eröffnet euch ein monatelanges Dauererlebnis, das mit Herausforderungen, zusätzlichen DLCs und viel Humor angereichert ist. Lange Rede, kurzer Sinn: Wer eine PS Vita besitzt, für den ist die aufgepeppte Disgaea 4-Variante ein klarer Must-Have für euch!

Teilen