Final Fantasy XII The Zodiac Age

Final Fantasy XII The Zodiac Age


Perfektion, die Zweite!


Trotz einer schier unendlichen Liste positiver Aspekte schien Final Fantasy XII niemals so wirklich den Umfang der Filmliebe zu erfahren. Klar, Fans gab es ausreichend, gerade im Vergleich zum zehnten Teil schien die Fan-Flamme aber erloschen zu sein.


Nun bekommt der zwölfte Part eine zweite Chance - und bekommt dabei gleichzeitig optische Verbesserungen und wichtige Gameplay-Neuerung spendiert.


Doch können einige Neuerungen und Ausbesserungen tatsächlich einen erneuten Durchmarsch durch das epische Abenteuer rechtfertigen? Nach knapp 50 Stunden können wir mit bestem Gewissen festhalten: JA!


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Gemeinsam gegen das Imperium


Das Imperium Archadia hat seine Macht weiter ausgebaut und nun auch das Königreich Dalmasca unter seine Fittiche gebracht. Eine Situation, die die Bewohner der Hauptstadt Rabanastre in Angst und Schrecken versetzt.


Außer einen: den jungen Vaan, der inmitten dieses Tumults einen Raubzug im königlichen Palast plant, um dem Imperium eins auszuwischen und der Bevölkerung zu helfen. Und findet dabei nicht nur einen geheimnisvollen Stein, sondern trifft zudem auf Widerstandskämpfer, die Luftpiraten, die sich wie Vaan ebenfalls gegen das Imperium stellen.


Mit vereinten Kräften beginnt eine Reise durch gigantische Land Ivalice, bei der die erschreckende Macht des Imperiums zu einer steten Lebensgefahr avanciert. Eine Lebensgefahr, der man sich nur als eingespieltes Team entziehen kann.


Es ist eine Geschichte, deren Inszenierung hier und da ein wenig Staub angesetzt hat, der selbst mit einem kräftigen PS4-Puster nicht komplett entfernt werden konnte. Gleichzeitig ist es aber auch eine Geschichte, die mit facettenreichen Charakteren, spannenden Wendungen und elegant eingeflochtenem Humor direkt in ihren Bann zieht und vor allem in Verbindung mit dem fantasievoll gestalteten Setting bis zum Ende nicht loslässt.



HD-Gewand mit kleineren Löchern


Bereits mit der PS2-Fassung konnte Square damals anschauliche Bilder liefern. Bilder, die mit einer PS4-Zellenkur natürlich bedeutend mehr Details zu Tage fördern und gleichzeitig auch eine Vielzahl zuvor matschiger Texturen glätten.


Dabei sind es vor allem die Gesichter und Modelle der einzelnen Haupt- und Nebencharaktere, die sich allerlei Besonderheiten erfreuen. Gerade in den Zwischensequenzen erkennt man deutlich, dass in diese Aufbereitung viel Arbeit geflossen ist.


Leider gibt es aber weiterhin Momente, in denen sich das Alter bemerkbar macht. Vor allem die größeren Areale machen hier und da eine optische Schwäche sichtbar, die zwar klein, aber dennoch leicht störend ausfallen kann.


Der neu eingespielte Soundtrack geht mit feinstem 7.1 direkt direkt unter die Haut, während man sich zu Beginn des Spiels zwischen der fantastischen japanischen und der fantastischen englischen Sprachausgabe entscheiden kann. Und sogar während des Abenteuers selbst wechseln kann.


Einzig die gelegentlich angestaubt wirkenden Soundeffekte und gar Dialogzeilen hätte man glattbügeln und dem klangstarken Gesamtbild anpassen können.



Taktikreiche Kämpfe ohne Wartezeit


Keine Zufallskämpfe! War das eine Revolution für die Final Fantasy-Reihe und für das RPG-Genre an sich.

Anstatt also aus dem Nix zu einem Kampfbildschirm zu wechseln, seht ihr Gegner bereits von Weitem und könnt ohne nervige Ladezeiten direkt zum Duell übergehen. Was folgt sind Schwerthiebe, Verteidigungsstellungen, Zaubersprüche oder rasante Heilmethoden. Alles, um das Schlachtfeld als Sieger zu verlassen.


Für westliche Spieler ist das Zodiac Job System dabei die wichtigste Neuerung. Hatte es diese in Japan nämlich noch in ein Game-Upgrade geschafft, gingen wir in der PS2-ära leer aus. Schade! Denn mit diesem System lassen sich die Helden nun viel individueller ausbauen und nach den eigenen Bedürfnissen anpassen.


So können wir jeden unserer Helden insgesamt zwei Jobrollen zukommen lassen, beispielsweise Mönch, Samurai oder Schwarzmagier. Jeder Job hat eine eigene Skillpalette, die ihr mit gesammelten Punkten nach und nach ausbauen und somit brandneue Fähigkeiten freischalten dürft. Ein Traum für Fähigkeitentüfftler!


Eine im Vergleich kleinere, aber dennoch existenzielle Neuerung: der Turbo-Modus, der das Spielgeschehen auf Knopfdruck beschleunigt. Ein wahrer Segen, wenn man schnell ein wenig Grinden oder Erkunden möchte. So einen Button könnten mehrere RPGs vertragen!



Noch mehr Tiefe


Insgesamt merkt man in den ersten Spielstunden, dass Final Fantasy XII The Zodiac Age einfach runder wirkt, zugänglicher, noch unterhaltsamer. Mehr Möglichkeiten, mehr Freiheiten, der Turbo-Modus, ein neues Auto-Save-System. Alles wirkt einfach frischer.


Ebenfalls neu und frisch, gleichzeitig aber auch fast schon wieder überfrachtet, ist das Gambit-System, mit dem ihr die Kommandos eurer Bande bereits vor dem Kampf bis ins kleinste Detail voreinstellen könnt.


Dabei geht es dann auch tatsächlich nicht um Angriff, Ausweichen oder Item-Einsatz, sondern genaues Kampfverhalten, das aufs Letzte geplant werden kann. Eis- oder Feuermagie? Welcher Gegner genau wird angegriffen? Wann wird welches Teammitglied geheilt?


Das eröffnet ein schier unübersichtliches Spektrum an taktischen Möglichkeiten, die RPG-Neulinge vor allem anfangs überfordern, das Kampsystem nach ein wenig Gewöhnungszeit aber sinnvoll erweitern, optimieren und gar ein wenig erleichtern - vor allem, wenn man gegen fette Endgegner antritt und ganz genau weiß, was seine Computerkollegen unternehmen.



Die weite Welt von Ivalice


Mit einer auf knapp 60 Stunden angelegten Haupthandlung sowie unzähligen Nebenaufgaben ist Final Fantasy XII The Zodiac Age bis zum Rand mit motivierendem Content gefüllt, der locker die magische 100-Stunden-Grenze überschreitet.


Damit aber noch nicht genug! Denn gut versteckte Schätze, Geheimnisse und optionale Bosse sorgen für zusätzliche Aufgaben und bringen dabei selbst Profis gelegentlich ordentlich ins Schwitzen. Immerhin wird hier der korrekte Umgang mit dem Gambit-System regelrecht vorausgesetzt.


Apropos Profis: Diese bekommen dann noch einen Prüfungen-Modus spendiert, in dem man sich in feinster Horde-Manier gegen eine Gegnerarmee nach der anderen behaupten muss. Und wer das Ganze lebend übersteht, der freut sich über allerlei kostbare Preise, die das Abenteuer um ein Vielfaches erleichtert.


Lange Rede, kurzer Sinn: Mehr geht nicht mehr. Und dennoch genießt man jede Sequenz, jeden neuen Kampf, jede noch zu kurze Erkundungstour in vollen Zügen. Und ist letztendlich traurig, wenn man die wundervolle Welt von Ivalice verlassen muss.


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Fazit


Ausgemerzte Schwächen, aufgebohrte Optik, weiterhin gigantischer Umfang: im feinsten HD-Gewand kann Final Fantasy XII The Zodiac Age ungehemmt die hohen Lüfte erobern und seinen hohen Stellenwert in der RPG-Geschichte erneut anschaulich unterstreichen.


Mit dem deutlich aufgepeppten Kampfsystem - das nun viele, neue strategische Möglichkeiten bietet -, den variantenreichen Gambit-Optionen sowie dem himmlischen Turbo-Modus wird dem Abenteuer nicht nur spielerischer Komfort, sondern Kennern gleichzeitig Anreize zum erneut Angehen geboten. Einfach traumhaft!


Wer also auch nur ein Fünkchen Leidenschaft für komplexe, packende und umfangreiche RPGs empfinden, der kommt an Final Fantasy XII The Zodiac Age nicht vorbei. Und sollte sich am besten rasant um einen zweiwöchigen Urlaub bemühen.

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