Dragon Ball Z: Kampf der Götter

Eine neue, göttliche Herausforderung für Son-Goku!

Nachdem unsere tapferen Z-Krieger den gefährlichsten Widersacher der Erde, den Dämon Boo, vernichten konnten, wartet schon eine neue Herausforderung auf Son-Goku und seine Freunde. Denn Beerus, der Gott der Zerstörung, ist aus langem Schlaf erwacht und begierig, den Saiyjin-Krieger herauszufordern, der Freezer ausgeschaltet haben soll. Son-Gokus anfängliche Freude über einen so starken Gegner ist bald getrübt, denn die gewaltige Macht Beerus' scheint unbezwingbar. Wird es den Z-Kriegern erneut gelingen, ihren Planeten und das Universum zu retten?



Damals hatte ich das Glück, Dragon Ball Z: Kampf der Götter direkt nach dem Release im japanischen Kino zu schauen. Für einen jahrelangen Fan natürlich ein regelrechter Traum: Immerhin bringt der auf knapp 105 Minuten angelegte Film alles mit, was man an der Serie des Künstlers Akira Toriyama so liebt. Sympathische Helden, fiese Bösewichter, explosive Kämpfe - Kampf der Götter liefert an allen Fronten ab!

Angenehm ist hierbei, dass sich der Film nicht wie ein lieblos reingeworfenes Intermezzo, sondern wie eine vollwertige Fortsetzung anfühlt. So gibt es zahlreiche Bezüge auf das Ende der Serie, während längst vergessene Schurken sowie oftmals im Hintergrund gefangene Nebencharaktere eine Rückkehr feiern.

Auch Bösewicht Beerus hilft, diese Stärke auszubauen. Dieser präsentiert sich nämlich nicht einfach als eindimensionaler Muskelprotz, der eigens für den Film erschaffen wurde, sondern ist mit Auftritten in der kommenden Serienfortsetzung Dragonball Super eher als Investition in die Zukunft der Reihe zu sehen. Und präsentiert sich mit einem amüsanten Charakter und wahnwitzigen Kräften als willkommener Neuzugang, dem man gerne zuschaut.



Frei von Schwächen ist die Handlung von Kampf der Götter allerdings nicht. In erster Linie fällt der verboten hohe Humoranteil auf, der vor allem in der ersten Hälfte des Films Überhand nimmt. Das Problem liegt aber nicht am Humor an sich, sondern eher an der stellenweise unpassenden Dosierung. Vor allem die Szenen, in denen sich Vegeta zum Affen macht, hätten gerne rausgenommen und durch etwas mehr Ernsthaftigkeit ersetzt werden können.

Apropos Ernsthaftigkeit: diese lässt der Kampf gegen den Gott der Zerstörung ebenfalls vermissen. Denn obwohl Son-Goku um das Überleben des gesamten Planeten kämpfen, spiegelt sich diese Bedrohung kaum in Dialogen oder Szenen wieder. Stellt man das Duell Son-Goku gegen Beerus beispielsweise den Kämpfen gegen Cell oder Boo gegenüber, wirkten diese beiden einfach bedeutend düsterer und somit auch wichtiger für die Menschheit.

Gravierend fällt diese Schwäche jedoch nicht aus. Abgesehen von dem hohen Humoranteil hat man sich mit Kampf der Götter nämlich direkt an die Grundformel der Serie gehalten und serviert der liebenswerten Haupthelden-Riege einfach einen neuen Bösewicht, der glaubwürdig zu einer neuen Bedrohung aufgebaut wird. Und von Anfang bis Ende Spannung garantiert.

Ist Dragon Ball Z: Kampf der Götter also nun die Fortsetzung, auf die Fans gewartet haben? Auf jeden Fall! Und nicht nur das! Der Film ist zeitgleich ein Fundament für kommende Abenteuer, die zugleich eine neue Fan-Generation anspricht. Und die ältere in wundervollen Erinnerungen schwelgen lässt.



Bild

Gerade heutzutage muss man sich per Computer eingebauten 3D-Effekten gegenüber öffnen. Eine wichtiger Hinweis, der uns bei Dragon Ball Z: Kampf der Götter sehr geholfen hat. Denn auch hier wurden wir mit einigen CGI-Effekten konfrontiert, die keinesfalls schlecht aussahen, sich stellenweise jedoch vom eigentlichen Gesamtbild jedoch sichtbar abhoben und somit einfach unpassend wirkten. Erneut eine eher unbedeutende Schwäche - vor allem da der CGI-Anteil eher gering ist -, die allerdings ein wenig am Gesamteindruck nagt.

Dieser ist ansonsten jedoch vollends positiv. Fans dürfen sich nämlich abermals über das hervorragende Charakterdesign und imposant in Szene gesetzte Duelle freuen, die die zudem mit einigen schicken Details auftrumpfen. Dank des Blu-ray-Format präsentiert sich das Ganze zudem unglaublich scharf, während die reiche Farbpalette an Stärke gewinnt und vor allem die sehr farbenfrohen Momente zum Anfang des Films anschaulich verstärkt.

Positiv hervorzuheben ist die gelungene Balance zwischen früherem Artdesign und konsequenter Weiterentwicklung. Während man nämlich deutlich den Zeichenstil älterer Animationen erkennen und somit direkt wieder in Kindheitserinnerungen schwelgen kann, braucht sich Kampf der Götter nicht hinter aktuellen Veröffentlichungen aus der weiten Animewelt zu verstecken und bietet zahlreiche neue Ansätze, um auch in Zukunft frisch und ansehnlich zu bleiben. Kame-Hame-Hammer!



Sound

Schon das Cover präsentiert das klare Highlight des auditiven Aspekts von Dragon Ball Z: Kampf der Götter: die deutschen Original-Synchronstimmen, die für die Lokalisierung des neusten Abenteuers gewonnen werden konnten. Vor allem mit der angekündigten Neusynchronisierung für Dragonball Z Kai gewinnt dieser Ausdruck ungemein an Aussagekraft und zaubert Fans ein Lächeln auf die Lippen.

Mit Tommy Morgenstern, Oliver Siebeck, David Nathan oder Claudia Urbatsch-Mingues darf man sich nämlich auf alle altbekannten und beliebten Sprecher freuen, die bereits während des Animes jederzeit hervorragende Leistung ablieferten und vor allem bei lautstarken Kampfschreien ihrem japanischen Vorbildern ins Nichts nachstanden.

Kampf der Götter beweist, dass ihre kräftigen Stimmen immer noch funktionieren. Bravourös schließen sie nämlich direkt an das hohe Niveau der Serie an und erschweren dem Zuschauer somit die Wahl zwischen deutscher und japanischer Fassung. Letztere ist nämlich ebenfalls ungemein stark ausgefallen, braucht sich somit also nicht hinter der deutschen Version zu verstecken. Lange Rede, kurzer Sinn: ihr habt die Qual der Wahl, macht jedoch mit keiner der beiden Spuren einen Fehler.

Und obwohl der Soundtrack wirklich herausstehende Kompositionen vermissen lässt und der DTS-HD 2.0-Sound eine räumliche Atmosphäre nur schwer zulässt, kann auch der restliche Soundbereich überzeugen. Sobald man die Lautstärke nämlich ein wenig aufdreht, darf man sich über all die bekannten Soundeffekte der Serie freuen und taucht somit direkt in die wundervollen Dragon Ball Z-Charme ein, der diese marginalen Schwächen schnell vergessen macht.



Extras

Japanische Original-Trailer
TV-Spots

Bereits mit Blick auf die Veröffentlichungen älterer Dragonball-Filme konnten wir erahnen, was uns beim Bonusmaterial von Kampf der Götter erwarten würde. Und tatsächlich konnten wir unsere Enttäuschung dadurch ein wenig dämpfen: Neben einigen Trailern und Spots gibt es nämlich nichts, womit sich Fans nach Beenden des Hauptfilms weiter in das Animeuniversum stürzen könnten.

Doch auch hier sollte man das Positive sehen: Dank der simplen, aber unterhaltsamen Handlung und optisch imposanten Kampfszenen lädt Kampf der Götter immerhin zu einem erneuten Durchgang ein und rechtfertigt allein damit seinen Einkaufspreis.