Hellsing Ultimate IV

Hellsing Ultimate IV



Die Ruhe vor dem Sturm...

Als die Königin von England von den Plänen der Millennium-Gruppe erfährt, beruft sie eigens eine Versammlung mit der Hellsing-Organisation und dem Iskariot ein. Doch das Treffen wird jäh unterbrochen durch eine Videonachricht des Majors, dem Anführer von Millennium, in der er dem britischen Königreich den Krieg erklärt! Während der Major mit einer ganzen Flotte an Kriegsflugschiffen bereits Richtung England unterwegs ist, kapern Rip van Winkle, eine seiner grausamsten Verbündeten, und ihr Werwolf-Einsatztrupp den britischen Flugzeugträger Eagle. Doch sie hat ihre Rechnung ohne Alucard gemacht!

Seit der zweiten Episode konnten wir die Strippen der im Hintergrund agierenden Millennium-Organisation erkennen, nun wagt sich die Befehlsebene in den Vordergrund und untermauert ihren Wahnsinn mit einer Kriegserklärung gegen das Britische Königreich. Klingt nach höllisch viel Action und Spannung, oder? Tatsächlich lässt es Hellsing Ultimate IV gerade anfangs ein wenig ruhiger angehen und geht auch im letzten Teil einen Gang zurück.

Langeweile stellt sich dabei zwar nicht ein, an zwei Stellen fühlt sich die Handlung jedoch ein wenig langgezogen, um die angepeilte Laufzeit von knapp einer Stunde und den gewünschten Abschlusspunkt zu erreichen. Abermals Meckern auf hohem Niveau, das allerdings noch gekonnter ausgehebelt wird. Und dieser Umstand ist dem unverschämt legendären Mittelteil zu verdanken.

Alucards Kampf gegen die eiskalte Rip Van Winkle versammelt nämlich unzählige Stärken, weshalb man sich auf unvergessliche Szenen freuen darf. Ob nun der entführte Flugzeugträger als Schauplatz, die Zweckentfremdung einer deutschen Oper für die Charakterisierung des Bösewichts oder eine sagenhafte Zurschaustellung Alucards Kräfte, hier erreicht Hellsing Ultimate abermals vollendete Perfektion. Und garniert diese zum Abschluss sogar mit einer kleinen Wendung, die Millenniums Brllianz erkennen lässt.

Und zum Ende erkennt man, dass man hier tatsächlich die Ruhe vor dem Sturm erlebt hat. Hellsing Ultimate IV ist das Sprungbrett für den großen Millennium-Plan, bei dem es sich nicht etwa um einen Angriff auf Hellsing, einen Abstecher nach Rio De Janeiro oder entführte Kriegsvehikel handelt. Es handelt sich um einen gigantischen Masterplan, der bis zur abschließenden Episode 10 im Mittelpunkt stehen und alle Protagonisten an den Rande ihrer Fähigkeiten bringen wird.

Es sollte also niemanden wundern, dass wir uns bereits jetzt schon auf Hellsing Ultimate Vfreuen. Denn jetzt gibt diese phänomenale Serie erst richtig Vollgas. Und wir sind bisher noch nicht angeschnallt!



Bild

Die grundlegenden Pluspunkt dürften den meisten von euch bereits bekannt sein. Starke Farben, scharfes Bild und das Beibehalten des markanten Zeichenstils von Kouta Hirano, der vor allem bei stellenweise herrlich überspitzten Dialogen wundervoll zur Geltung kommt. Zur Standardware wird Hellsing Ultimate IV dadurch aber natürlich nicht: Denn auch dieses Mal verleiht eine Szene der Episode ein besonderes Alleinstellungsmerkmal, für das man diese für längere Zeit im Gedächtnis behalten wird.

Und es wird niemanden wundern: es handelt sich um den Kampf auf dem Flugzeugträger! Beginnend mit einem beeindruckenden Schuss aus Rip Van Winkles Waffe wird ein beeindruckendes Feuerwerk der grandiosen Animationen abgeschossen, das sich sehen lassen kann. Alucards Ankuft, die Freigabe seiner Fähigkeiten, der finale Gnadenstoß - zu allen Szenen könnte man einen hochauflösenden Screenshot anfertigen und diesen als Kunstwerk an die Wand hängen.

Und dann ist es wieder die Vorfreude, die unsere Begeisterung auf ein noch höheres Niveau hebt. Denn wenn bereits Hellsing Ultimate IV solche Bilder auf unseren Bildschirm zaubert, können wir die kommenden Episoden gar nicht mehr erwarten!



Sound

Wir haben uns nie sonderlich für deutsche Opern interessiert. Nachdem wir Hellsing Ultimate IV beendet hatten, informiert wir uns aber tatsächlich über Der Freischütz, Handlung und Entstehungsgeschichte inbegriffen. Aus dieser trällert Rip Van Winkle beim Ausschalten gegnerischer Flieger nämlich einige Zeilen und sorgt nicht nur für einen Ohrwurm, sondern auch für eine erstklassige Charakterisierung, die man so nur selten erlebt hat.

Doch auch abseits dieser Stelle kann sich die Musikuntermalung wieder hören lassen und punktet mit orchestralischen Kompositionen, die vor allem den entscheidenden Kampf dieser Episode grandios begleiten. Auch die Synchronsprecher liefern wieder eine hervorragende Leistung ab und stehen dem japanischen Original in nichts nach.

Und wer die direktionalen Effekte auf die Probe stellen möchte, der sollte direkt zu Rip Van Winkles Einsatz ihrer Waffe schalten und die Lautstärke ordentlich aufdrehen. Einfach traumhaft!



Extras

Booklet (im Mediabook eingebunden)

Man vermisst etwas erst, wenn es einem genommen wurde. Wahre Worte, wie wir bei Hellsing Ultimate IV feststellen müssen. Denn obwohl wir die kurzen Promo Clips und TV-Spots der letzten Volumes nur als netten Zusatz abgestempelt haben, trauern wir diesen nun hinterher. Dieses Mal glänzen diese nämlich durch Abwesenheit, lassen die Bonussektion also vollkommen im Nichts verpuffen.

Immerhin können wir uns weiterhin auf die Booklet verlassen, das wissenswerte Infos zu den Charakteren und ein neues Interview beherbergt. Dieses Mal gibt sich Hidetaka Tenjin, verantwortlich für das Mecha Design und die Special Effects, die Ehre und spricht über seinen Werdegang sowie die Produktion. Wie immer sehr spannend und definitiv ein angenehmer Ersatz für das fehlende Bonusmaterial.



Fazit

Kleinere Längeren sorgen bei Hellsing Ultimate IV für kürzere Leerläufe, fügen der grandiosen Anime-Unterhaltung allerdings nur marginalen Schaden zu. Mit einem ungemein starken Mittelteil sowie einem Paukenschlag zum Abschluss verdient sich auch die vierte Episode ihren Platz in unserem Fanherzen - und beeindruckt auf der optischen sowie auditiven Ebene abermals auf ganzer Linie! Die lang erwartete Nummer V kann endlich kommen!

Name: Hellsing Ultimate IV [Blu-ray]
Verleih: Nipponart
Bild: 16:9 (1080p)
Ton: DTS-HD MA 5.1
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Laufzeit: ca. 60 Minuten
Freigegeben ab: 18 Jahren

Für alle in diesem Test verwendeten Bilder gilt: © Kouta Hirano SHONEN GAHOSHA Co. LTD. / Hellsing K.G.

Teilen