Hyrule Warriors: Definitive Edition

Hyrule Warriors: Definitive Edition



Wenn Dynasty Warriors auf Zelda trifft...


Die Musou-Welle reißt nicht ab. Nachdem bereits One Piece, Fist of the North Star oder auch Berserk mit der altbekannten Dynasty Warriors-Formel in ein neues Gameplay-Gewand gehüllt wurden, folgt nun auch Zelda dem Trend.


Nunja, nicht wirklich. Immerhin erschien Hyrule Warriors bereits für die Wii U und in einer erweiterten Fassung anschließend auch für den 3DS.


Nun folgt mit der Definitive Edition das ultimative Gesamtpaket für die Nintendo Switch. Und ob dieses einen erneuten Kauf wert ist oder nur Neulingen zu empfehlen ist, das verrate ich euch mit erhobenem Masterschwert im Test.


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Musou bleibt bei seinen Leisten


Das Musou-Genre begleitet mich schon gefühlt seit meiner allerersten Spielstunde. Dynasty Warrios kommt mir dabei direkt in den Sinn – ein Klassiker, den wohl jeder schon mal gespielt hat.


Und dennoch habe ich das Gefühl, dass sich das Spielprinzip auch nach so vielen Jahren kaum verändert hat. Man steuert seinen Charakter über das Schlachtfeld und mäht mit stetem Knöpfchendrücken scheinbar wehrlose Fußsoldaten und Generäle gnadenlos nieder.


Dabei nimmt man Stellungen ein, besiegt markierte Feinde oder rettet Verbündete vor der Niederlage. Hierbei braucht man nur selten mehr als den Analogstick sowie die Angriffstaste.


Ein simples Prinzip, das – und da will ich euch nichts vormachen – auch schnell der Langeweile Tür und Tor öffnet. Allerdings versucht Hyrule Warriors schnell, solche Gefahren abzuschwächen.




Fanservice als Spielspaß-Garant


29 spielbare Charaktere aus dem gigantischen Zelda-Universum freuen sich nämlich darauf, von euch auf dem Schlachtfeld ausprobiert zu werden. Ob nun Link, Zelda, Ganondorf, Skull Kid oder Tingle – Hyrule Warriors erfüllt Fan-Herzen bereits hier mit Freude.


Jeder Kämpfer steuert sich anders und sorgt somit für willkommene Abwechslung. Ebenso wie sammel- und einsetzbare Items wie Bomben, Bogen oder Bumerang, mit denen ihr in einigen Schauplätzen auch versteckte Geheimnisse aufdecken können.


Die Belohnung dafür: Funkelnde Rubine, die wir nach gewonnenem Kampf gemeinsam mit verschiedenen Items zum Aufmotzen unserer Waffen und Fähigkeiten nutzen. Gerade Fans kommen hier voll auf ihre Kosten und finden immer mehr bekannte Gegenstände, die direkt verwendet werden können.


Die Folge: Gerne versucht man sich erneut an einem Level, um verpasste Geheimnisse, Waffen und Objekte ausfindig zu machen und die nächste Super-Fertigkeit zu aktivieren. Und genießt dabei bekannte Orte, legendäre Soundeffekte und eine enorme Schar liebevoll eingebauter Kleinigkeiten, die für die perfekte Zelda-Atmosphäre sorgen.


Eine wirkliche Freude, die sich aber leider auch nur schwerlich gegen die Eintönigkeitswelle verteidigen kann.




Umfang fördert die Monotonie


Denn auch die vielen Helden, Schauplätze und Sounds können über eine Tatsache nicht hinwegtäuschen: Letztlich bewegt man sich nur über ein Schlachtfeld und donnert mit kleineren Ausnahmen ständig auf Angriff.


Hierbei wird eine der größten Stärken auch gleichzeitig zur größten Schwäche. Denn der enorme Umfang macht immer wieder unweigerlich deutlich, dass Oberflächlichkeit ganz hoch oben auf dem Tagesprogramm steht.


Die Definitive Edition von Hyrule Warriors hat nämlich alle DLCs der beiden Vorgänger-Versionen an Bord. Neben einem bereits sehr langen Story-Modus dürft ihr euch also auch noch mit Heldin Linkle durch neue Geschichtsstränge kämpfen, via Splitscreen gemeinsam gegen das Böse antreten oder sich einer Reihe optionaler Herausforderungen stellen.


In puncto Umfang kann man sich also vor allem als Zelda-Fan definitiv nicht beschweren. Wie bei jedem Musou-Game zuvor wünschte ich mir aber auch hier bedeutend mehr spielerische Varianz. Vor allem, da Hyrule Warriors mit den Zusatzitems bereits einen Schritt in die richtige Richtung macht.




Die Switch entfaltet das volle Potenzial


Einerseits ist es ein wenig enttäuschend, dass sich die Definitive Edition mit Neuerungen zurückhält und einfach als DLC-Superpaket daherkommt. Allerdings bringt die Fassung für Nintendos neuste Konsole gleich zwei nennenswerte Stärken mit, die dem Ganzen dennoch das Prädikat Upgrade verpassen.


Zum einen lässt sich im direkten Vergleich mit der Wii U- und 3DS-Fassung eine klare optische Verbesserung ausmachen. Obwohl triste Landschaften sowie stete Ruckler sich weiterhin bemerkbar machen, macht das Gesamtbild eine deutlich stabilere Figur und sorgt in Kombination mit schicken Charaktermodellen sowie farbenfrohen Spezialeffekten für einige schöne Momente.


Klares Highlight ist jedoch die Möglichkeit, das Hyrule-Abenteuer in optisch ansprechender und deutlich flüssig laufender Form nun auch stets für unterwegs in seiner Tasche zu haben. Während meiner Test-Session habe ich jede Bus- und Zugfahrt genutzt, um schnell eine Schlacht zu schlagen, Items zu finden oder Geheimnisse zu lüften.


Damit hat Hyrule Warriors: Definitive Edition fast schon ein kleines Hilfsmittel für lahme Musou-Titel entwickelt. Einfach einige schicke Zusatzgegenstände einbauen und gleichzeitig sicherstellen, dass das Abenteuer für den mobilen Kurzeinsatz perfekt geeignet ist.


Nimmt man die technischen Unzulänglichkeiten sowie spielerische Oberflächlichkeit nämlich beiseite, bleibt unterm Strich ein herrlich unterhaltsames Erlebnis für jeden Zelda-Fan. Und immerhin die zweite Schwäche wird von der Switch-Variante elegant ausgehebelt.


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Fazit


Spielerische Neuerungen spart sich die Definitive Edition von Hyrule Warriors komplett. Beim Switch-Port steht optische Optimierung im Vordergrund, um der Fangemeinde das sauberste sowie umfangreichste Zelda-Paket zu liefern.


Lohnt sich also ein Neukauf? Nicht wirklich – außer man hat bisher nur die Wii U-Fassung erlebt und möchte Hyrule Warriors mit aufgemotzter Optik, allen DLCs sowie der neugewonnenen Mobilität aufs Neue genießen.


Switch-Besitzer mit bisher fehlenden Hyrule Warriors-Vorkenntnissen sollten dank 29 spielbarer Charaktere, gigantischem Umfang und jeder Menge Fanservice derweil unbedingt einen Blick wagen. Dabei aber zumindest ein wenig Liebe für das Musou-Genre verspüren!

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