Trigun

Trigun



Ein Klassiker, der in keiner Sammlung fehlen darf!


Auf einem von zwei Sonnen ausgedörrten Planeten fristen Kolonisten aus anderen Zeiten ihr trostloses Leben in kleinen Dörfern, die an den Wilden Westen erinnern.


Vash the Stampede lebt in dieser Welt ohne Gesetz und Glauben. Groß, kräftig und mit seinem blonden Stoppelhaar hat man ihm den sympathischen Spitznamen humanoider Taifungegeben. Er wird beschuldigt, ganze Städte ausradiert zu haben, Frauen zu belästigen und vieles mehr. Das Kopfgeld, was auf ihn ausgesetzt wurde, tot oder lebendig, beträgt stolze 60 Milliarden Doubledollar.


Nicht umsonst sind ihm daher Meryl und Milly, zwei sehr hübsche Superagentinnen auf den Fersen, um zukünftige Katastrophen zu verhindern.


Das Schönste ist jedoch, dass Vash eigentlich ein grundgütiger Pazifist ist, der keiner Fliege etwas zuleide tun könnte; wäre er nur nicht so ein Trampel.


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Die Handlung von Trigun besticht auch heute noch mit einer fantastischen Mischung aus Action, Drama und Humor. Alle Aspekte greifen perfekt ineinander und werden gezielt eingesetzt, wodurch die Kombination vor allem in dem besonderen Wild West-Setting gut funktioniert und zu keinem Zeitpunkt misslungen wirkt.


Dreh- und Angelpunkt und damit gleichzeitig auch ein unverzichtbares Element für das Funktionieren dieser Mischung ist Protagonist Vash the Stampede. Dieser verknüpft mit seinen einzigartigen Gunman-Skills, seiner tragischen Vergangenheit sowie seiner menschlichen Güte die drei Säulen nämlich in einem sympathischen Helden, dessen Geschichte man liebend gerne folgt.


Ähnlich sympathisch fallen auch die zahlreichen Nebencharaktere aus. Ob nun Meryl Stryfe, Milly Thompson, Nicholas D. Wolfwood oder sogar Bösewicht Knives, alle stellen für die große Gesamthandlung ein unverzichtbares Puzzleteil dar und werden ausreichend in den Fokus gestellt, weshalb man sich auch neben Vash über eine Reihe spannender Hintergrundgeschichten und Schicksale freuen darf.


Leider kann man dieses Fazit aber nicht über alle Akteure ziehen - womit wir auch schon beim größten Schwachpunkt des Trigun-Animes sind. Man merkt nämlich deutlich, dass an einigen Stellen die magere Episodenanzahl von 26 nicht ganz ausreichten und die Manga-Vorlage zum Zeitpunkt der Produktion noch lange nicht am Ende angekommen war.


Während beispielsweise die Mitglieder der Gung-Ho Guns im Manga eine deutlich detailliertere Hintergrundgeschichte sowie einen epischen Showdown spendiert bekommen, kommen einige im Anime gar nicht vor. Zusätzlich fehlt entscheidenden Szenen der nötige Aufbau, um die Relevanz und Schwere vollends rüberzubringen. Ein Manko, das vor allem beim Finale leicht auffällt.


Allerdings stellt diese Schwäche letztendlich keinen Genickbruch dar. Immerhin fällt sie nur Kennern des Manga wirklich auf - und diese Anzahl dürfte aufgrund der unvollständigen Veröffentlichung seitens Carlsen Comics in Deutschland noch recht überschaubar sein.


Und somit bleibt dann unterm Strich eine durchweg packende Wild West-Erzählung mit fantastischen Helden und jeder Menge Tiefe, die selbst Jahre nach der Ersterscheinung noch beeindruckt.


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Das Bild


Trigun hat bereits knapp 20 Jahre auf dem Buckel, eine digital aufbereitete HD-Fassung ist bis heute selbst in Japan nicht in Sicht. Kein Wunder also, dass die DVD-Veröffentlichung keine optischen Baume aus dem Boden reißt.


Bereits das 4:3-Format macht früh deutlich, dass man sich auf ein angestaubtes Gesamtbild vorbereiten muss. Dieser Eindruck setzt sich bei einer ruckeligen Framerate sowie gelegentlich unfertig erscheinenden Zeichnungen fort. Vor allem bei rasant in Szene gesetzten Schussgefechten (von denen es bei Trigun nun mal nicht wenige gibt) fällt der Zahn der Zeit sowie die ausbleibende Nachbearbeitung leider unschön auf.


Dennoch gibt es dennoch Positives zu vermelden. So machen viele Charaktermodelle sowie das Wüstensetting trotz des hohen Alters eine sehr gute Figur, wobei Vash mitsamt seiner coolen Moves und seinem stylischen Mantel natürlich klares Highlight ist. Zusätzlich weiß das stark an Yasuhiro Nightows Manga angelehnte Artdesign ebenfalls zu überzeugen, was Fanherzen höher schlagen lässt.


Hohe Erwartungen sollte man an das Bild von Trigun aber definitiv nicht knüpfen, sondern das Ganze eher als wundervollen Nostalgie-Trip in eine Zeit vor CGI-Sequenzen sehen. Denn dann gewinnt die eher semi-gut gealterte Optik einen wichtigen Pluspunkt dazu und sorgt nicht für Enttäuschungen.




Der Sound


Wenn bereits das Bild keine Generalüberholung erfahren hat, könnt ihr es euch auch schon denken: auch beim Sound darf man keine Neuerungen oder Verbesserungen erwarten. Und so bekommt man keinen bombastischen 5.1-Sound geboten, sondern muss sich mit einem Dolby Digital 2.0-Format in beiden Sprachfassungen zufrieden geben.


Der fetzige Soundtrack kommt dennoch gut rüber und bringt einen mit einem rockigen Intro richtig in Stimmung, während die folgenden Songs gelegentlich auch mal ruhigere Töne anschlagen und sich somit der Handlung perfekt anpassen können.


Auch die deutschen Synchronsprecher liefern die meiste Zeit eine beachtliche Leistung ab, geraten qualitativ aber vor allem bei den humoristischen Szenen gelegentlich ein wenig ins Schwanken. Dem gegenüber steht eine durchweg starke, japanische Sprachausgabe, die sich keinerlei Ausrutscher erlaubt und selbst die witzigen Momente optimal rüberbringt. Wer also das perfekte Erlebnis haben möchte, der wählt direkt das Original in Verbindung mit den gelungenen Untertiteln.


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Die Extras


Hochwertige Sammelbox
Artbook im Din A4-Format


In puncto Bonusmaterial wollen wir frühzeitig die Spannung nehmen: Auf den insgesamt sechs Discs werdet ihr - abseits von den typischen Trailern anderer Veröffentlichungen - keine finden.


Allerdings verpasst peppermint anime dem Gesamtpaket mitsamt eines schicken Designs dennoch einen edlen Anstrich. Anstatt im altbekannten Schuber wird Trigun nämlich in einer großen Box geliefert, die an eine handelsübliche Cornflakes-Packung erinnert. Wirklich beeindruckend und mit schicken Zeichnungen und wertiger Verarbeitung zudem ein kleiner Schatz für die heimische Sammlung.


Der Inhalt gefällt ebenfalls. Zum einen werden die Discs nicht in Spindelware, sondern in sechs Hüllen mit coolen Artworks geliefert. Zum anderen findet man hier noch das Artbook im Din A4-Format, das zwar keine schriftlichen Infos zu Episoden oder Produktion bietet, dafür aber eine Reihe farbenfroher Bilder, Konzeptzeichnungen und Skizzen.


Klar, Bonusmaterial auf Discs bevorzugen wir immer. Aber allein der erste Anblick der fetten Box beeindruckt bereits. Und macht im (oder aufgrund Platzgründen wahrscheinlich eher auf dem) Animeregal eine verboten gute Figur.


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Fazit


Fantastischer Must-See-Anime trotz hohen Alters! Denn obwohl Trigun bald den 20. Geburtstag feiert, sollte jeder noch so kleine Anime-Fan dieses Wild West-Abenteuer erlebt haben!


Obwohl Optik und Sound qualitativ definitiv abgebaut haben und die DVD-Veröffentlichung aufgrund fehlender Nachbearbeitung nicht wirklich brilliert, macht die fette Gesamtbox mit anschaulicher Aufmachung und einem action- sowie humorgeladenen 26-Episoden-Paket mit ausreichend Drama-Tiefgang eine unfassbar gute Figur.


Das farbenfrohe Din A4-Artbook mit schicken Zeichnungen und Skizzen lassen letztendlich nur einen Schluss zu: Wer in seiner Sammlung noch keine Spur von Trigun findet, der sollte jetzt definitiv zugreifen. Wer bereits eine frühere Veröffentlichung besitzt, kann getrost verzichten und hoffen, dass eines schönen Tages eine HD-Neuveröffentlichung auf den Markt kommt.


Name: Trigun [DVD]
Verleih: peppermint anime
Bild: 4:3
Ton: Dolby Digital 2.0
Sprachen: Deutsch, Japanisch
Untertitel: Deutsch
Laufzeit: 650 Minuten
Freigegeben ab: 12 Jahren

Mehr Infos findet ihr hier!

© 1998 YASUHIRO NIGHTOW / SHONENGAHOSHA, FLYINGDOG.

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