Onechanbara Z2: Chaos

Onechanbara Z2: Chaos

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Devil May Cry und Bayonetta im Low-Budget-Gewand? Diese Beschreibung trifft Onechanbara Z2: Chaos recht gut. Wieso? Das sagen wir euch gerne!


Bikini-Models gone wrong!


Bikini Zombie Squad und Bikini Zombie Slayers. Zwei unvergessliche Momente unserer frühen Testerkarriere, dank der uns Onechanbara bis heute im Hinterkopf geblieben ist. Wenn man als leicht bekleidete Dame nämlich wie von einer Wespe gestochen durch geradlinige Level laufen und mit scharfen Schwertern verboten blutig für Recht und Ordnung sorgen darf, kann man die Erinnerung nur sehr schwer von sich abwerfen.


Jahre später erscheint mit Onechanbara Z2: Chaos ein neuer Ableger der Reihe, die wohl auf dem deutschen Markt wohl auf ewig ein Nischendasein fristen wird, aber sicherlich eine kleine Fangemeinde aufbauen konnte. Und diese bekommen auch auf der Playstation 4 genau das geboten, was sie nach dem Durchspielen der Vorgänger erwarten! Mehr Blut, mehr Haut, mehr Craziness!


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Banane im Schritt


Und genau das bekommen Fans bei Onechanbara Z2: Chaos auch präsentiert! Ihr steuert eine von insgesamt vier schlagkräftigen (und eigentlich schon fast nackten) Damen durch recht lineare Level und sorgt mit allerlei Waffen für Recht und Ordnung. Blut und kunterbunte Effekte stehen dabei an der Tagesordnung und befeuern euch im Sekundentakt mit einem regelrechten Regenbogen, bei dem die Farbe rot langsam aber sicher Überhand nimmt.


Vom Kampfsystem wird man dabei nicht überfordert. Euch stehen Standard- und Spezialangriffe zur Verfügung, die ihr auf Wunsch zu längeren Kombos verknüpfen und dabei auch zu unterschiedlichen Bewaffnungen greifen dürft. Bei den handelsüblichen – und stellenweise auch recht doofen und unbeweglichen – Feinden braucht ihr diese zwar kaum, bei den fetten und auch imposant in Szene gesetzten Bosskämpfen bringt euch ein wenig Varianz allerdings weiter.


Wahlweise könnt ihr per Knopfdruck auch die Charaktere wechseln und somit mit unterschiedlichen Stilen die virtuellen Schlachtfelder leerräumen. Auch Tag-Team-Angriffe stehen euch zur Verfügung, mit denen ihr mehr Schaden anrichten und euch über mehrere hübsche Körper in einem Frame freuen dürft. Keine weltbewegende Gameplay-Innovation, allerdings hübsch anzusehen. Und ein Graus für die gegnerische Lebensleiste.


Gelbe Kugeln, die aus den Körpern zerteilter Fieslinge purzeln, werden derweil für neue Ausrüstung und auch Outfits verwendet. Wer also noch mehr Schaden anrichten möchte, der sollte fleißig sparen. Gleiches gilt für Fashionvictims, die sich über neue Klamotten freuen. Beispielsweise eine Banane im Schritt, die als Slip fungiert. Kein Witz!



Inhalt nur im Körbchen


Nun könnte man meinen, dass das Ganze ja trotz fehlender Highlights und Höhepunkt recht solide und unterhaltsam klingt. Und das mag es zunächst auch sein. Für die ersten 30 Minuten. Denn dann zeigt Onechanbara Z2: Chaos seine hässliche Fratze und packt eine lange Liste gravierender Schwächen aus, die dem Spiel schmerzende Schnitzer verpassen.


Es beginnt schon beim Kampfsystem, das zwar vielschichtig gestaltet ist und etliche Möglichkeiten bietet, diese allerdings nicht wirklich benötigt werden. Fast jeder Gegner kann mit stupidem Buttonsmashing ins Jenseits befördert werden, komplizierte Kombos kann man sich vollends sparen. Auch für die Kampfwertung sind stylische Moves irrelevant. Wer geschickt ausweicht, ordentlich austeilt und fleißig mit den Partnerinnen arbeitet, der heimst die Bestnote auch so ein. Abwechslungsarmut wird somit schnell zum Dauergast.


Apropos Abwechslungsarmut. Diese macht sich nicht nur wegen des lahmen Kampfsystems, sondern auch wegen des ungeheuer monotonen Gameplays breit. Im Endeffekt kämpft man sich nämlich nur von einem Gegner zum nächsten, nietet dann noch einen Boss um und wiederholt den Vorgang. Ja, es gibt die Upgrades, diese können allerdings kaum retten. Und trotz eines höheren Schwierigkeitsgrads, den ihr nach einmaligem Durchspielen freischalten könnt, gibt es einfach keinen Grund, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Denn der Wiederspielwert geht gegen null.



Halt macht Onechanbara Z2: Chaos hier aber noch nicht. Neben dem schrecklichen Leveldesign und der verboten geringen Gegnervarianz präsentiert sich das grafische Gesamtbild selbst als mittelschwere Katastrophe. Triste Umgebungen und Kantenflimmern erinnern fast schon an Veröffentlichungen aus der letzten Generation, wodurch einige Momente regelrecht mit einer unschönen Augenkrebs-Garantie behaftet zu sein scheinen. Immerhin können sich die Modelle der leicht bekleideten Heldinnen sehen lassen und nach nackter Haut lechzende Gamer so vollends begeistern.


Und tatsächlich sind es diese – und auch der fetzige Soundtrack und die vor allem anfangs doch sehr ansprechenden Kämpfe –, die Onechanbara Z2: Chaos eine Daseinsberechtigung verleihen und uns zumindest einige witzige Spielstunden schenken konnten. Denn trotz aller Schwächen gleicht das Nackte Frauen-Hack N' Slay einem klassischen B Movie. Es ist trashig, sieht bescheiden aus und stellt unser Hirn auf Durchzug. Und tatsächlich tut solch ein Spiel gerade in Zeiten solcher komplexer Mega-Highlights wie Phantom Pain einfach mal gut.


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Fazit


Es ist schwer, Onechanbara Z2: Chaos gnadenlos in der Luft zu zerreißen. Denn trotz der unzähligen Schwächen – beispielsweise der kaum vorhandene Inhalt, unnötige Spezialattacken, schnelle Abwechslungsarmut und eine grausige Kamera – versprüht Onechanbara Z2: Chaos einen coolen Trash-Charme und wirkt damit fast wie ein unfreiwillig witziger B-Movie.


Sollte man sich Onechanbara Z2: Chaos nun die in die heimische Sammlung holen? Nicht wirklich. Wer allerdings mal wieder sein Gehirn abschalten, vollkommen simpel fiese Monster niederschnetzeln und sich mit keinerlei Anspruch auseinandersetzen will, der ist hier genau richtig. Und sollte über einen (leicht vergünstigten Kauf) nachdenken. Denn eines muss man dem Titel lassen: Mit all den sexy Money-Shots und übertriebenen Blutfontänen versucht er zu keinem Zeitpunkt zu vertuschen, was er ist. Und als Trash-Game ist Onechanbara Z2: Chaos dann doch fast wieder ein Geheimtipp.

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