Dragon Ball Xenoverse 2

Dragon Ball Xenoverse 2

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Wenn es sich bei der Fortsetzung im Endeffekt um ein Add-on handelt...


Als eigens kreierter Kämpfer das Dragon Ball-Universum erkunden und Son-Goku, Vegeta und Co. tatkräftig unter die Arme greifen. Dragon Ball Xenoverse erfüllte zahlreichen Fans rund um den gesamten Globus einen lebenslangen Videospieltraum, sorgte mit einer Vielzahl kleinerer Schwächen dann aber leider doch für ein ernüchterndes Abenteuer, das nicht sehr lange fesseln konnte.


Nun veröffentlicht Bandai Namco Dragon Ball Xenoverse 2 und lädt uns abermals auf eine packende Zeitreise durch die gigantische Manga- und Anime-Historie ein. Und obwohl ein Beheben alter Schwächen eindeutig festzustellen ist, wurde bei uns mehr als nur ein Déjà-Vu getriggert...


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Bei den Zeitreisen nix Neues


Fiese Übeltäter wollen die Lauf der Zeit stören und weltbewegende Ereignisse zu ihren eigenen, bösen Gunsten manipulieren. Zum Glück seid ihr gerade zum Mitglied der Zeit-Patrouille ernannt worden und dürft auf Wunsch durch die Zeit reisen, um diesen Plänen einen Strich durch die Rechnung zu machen.


Hoppla, haben wir hier aus Versehen den ersten Xenoverse-Teil eingelegt? Leider nein – dann tatsächlich erinnert die Handlung von Xenoverse 2 uns frappierend an die des Vorgängers!


Zwar sind neue Antagonisten, Hauptcharaktere sowie Ereignisse dazugekommen, allerdings fühlt sich die Rahmenhandlung eher wie ein übergroßer DLC an. Denn abermals dürfen wir zu Beginn unseren eigenen Kämpfer erstellen, werden in den Rängen der Zeit-Patrouille willkommen geheißen und müssen anschließend Son-Goku und Piccolo beim Kampf gegen Radditz unterstützen. Das kennt man, oder?


Beinharte Fans freuen sich natürlich so oder so – immerhin gibt sich im Endeffekt fast die gesamte Dragon Ball-Riege die Ehre, was das Fan-Herz logischerweise fast explodieren lässt. Wir hätten uns allerdings einige neue Impulse für ein wirklich brandneues Kapitel in der DB-Historie gewünscht.



Mehr Muskelkraft in der Arena


Nach einem kurzen Moment der Enttäuschung konnte und Dragon Ball Xenoverse 2mitsamt des ersten Kampfes jedoch wieder auffangen. Hier wurde uns nämlich eindrucksvoll bewiesen, dass Entwickler Dimps zumindest einige Aspekte der Fortsetzung aufpoliert hat.


Die wirklich schick in Szene gesetzten Duelle gehen nun nämlich deutlich besser von der Hand, vereinfachen das Verknüpfen epischer Kombos und lassen uns ausreichend Möglichkeiten, um uns auszutoben. Dank erlernbarer Angriffe und Spezialattacken entwickeln wir uns zudem immer weiter und stellen uns somit unterschiedliche Stile zusammen, mit denen wir in den offenen Schauplätzen abwechslungsreich für Recht und Ordnung sorgen können.


Sehenswert ist vor allem die auf 60fps optimierte Bildrate, die den blitzschnellen Bewegungen und anschaulichen Kampfanimationen noch mehr Eleganz verleiht und zu keinem Zeitpunkt von störenden Rucklern gestört wird.


Allerdings muss Xenoverse 2 dafür optisch einige Federn lassen, weshalb der erhoffte Grafiksprung leider ausbleibt. Obwohl die Charaktere allesamt fantastisch aussehen und ihrem Anime-Vorbildern in Nichts nachstehen, lassen vor allem die Umgebungen Farbe und Details vermissen. Auch die Spuren explosiver Duelle wirken eher lieblos, worunter die Atmosphäre nicht selten leidet.


Wir sind uns sicher: Da wäre selbst mit der verbesserten Bildrate mehr möglich gewesen! Aber immerhin darf man sich wieder über die japanische sowie englische Sprachausgabe freuen, die beide gelungen sind und somit an der auditiven Front nicht enttäuschen.



Harter Kampf gegen die Monotonie


Auch das grundlegende Gameplay abseits der Kämpfe erinnert frappierend an den Erstling, wurde aber ebenfalls hier und da ein wenig aufgepeppt. So erkunden wir zwischen den Missionen wieder eine Oberwelt – die stark vergrößert wurde und nun insgesamt 300 Online-Spieler fassen kann –, quatschen mit Kumpanen, kaufen uns an zahlreichen Shops neue Klamotten oder Gegenstände oder visieren gleich die nächste Mission an.


Story-Missionen verlaufen dabei nach dem altbekannten Muster. Wir erleben Szenen aus der Dragon Ball-Saga und müssen dafür sorgen, dass alles seinen ursprünglichen Lauf nimmt, was im Endeffekt immer im gnadenlosen Vermöbeln böser Buben mündet.


Ein wenig frischen Wind bringen die zahlreichen Nebenmissionen, in denen wir mit einer Gruppe bekannter Dragon Ball-Kämpfer Missionen erfüllen oder versuchen, einem der vielen Lehrmeister in der Oberwelt durch das Erfüllen von Aufgabenstellungen zu imponieren. Im Gegenzug winken dann nicht nur teils aberwitzige Ereignisse, sondern auch neue Gegenstände und Angriffe, die wir zum Meistern der neuen und beinharten Expert-Missionen nutzen können.


Wer beim Bestreiten der optionalen Aufgaben Abstand von seinem eigenen Kämpfer braucht, der kann wieder auf einen der namhaften Dragon Ball-Charaktere überspringen, von denen bei Xenoverse 2 knapp 70 Stück vorzufinden sind. Und obwohl wir als Fans uns darüber enorm gefreut haben, stellte die kämpferische Ähnlichkeit vieler Kämpfer dann doch wieder einen kleinen Wermutstropfen dar. Schade!


Leider hat Dimps auch ein weiteres Problem des Vorgängers nicht behoben: die schnelle Abwechslungsarmut. Trotz des gigantischen Umfangs, der langen Kämpferriege und des aufgepeppten Kampfsystems mangelt es bei den Aufgaben an Variation. Ob wir nun was suchen, wen beschützen oder einen Fiesling in die Knie zwingen, letztendlich dreht sich alles nur ums Schwingen der eigenen Fäuste. Und selbst bei einem Dragon Ball-Titel geht das auf Dauer leider an die Substanz.



Beste Unterhaltung trotz einiger Schwächen


Tatsächlich ist es wieder das virtuelle Alter Ego, dass Dragon Ball Xenoverse 2 rettet. Denn obwohl wir bereits nach einigen Spielstunden erste Abnutzungserscheinungen bemerkten, hielt uns das stete Verbessern unseres Kämpfers uns doch viel länger bei Laune.


Dabei erfreuten uns nicht nur die vielen Outfits und erlernbaren Fähigkeiten, sondern vor allem das Sammeln von Erfahrungspunkten für erfolgreich absolvierte Missionen. Es macht einfach unfassbar viel Spaß, Kampfkraft, Gesundheit und Stamina immer weiter auszubauen und sich neuen Herausforderungen aka beinharten Bossen zu stellen.


Zusätzlich darf man sich mit seinem mächtigen Kämpfer dann auch noch in amüsanten Koop-Missionen oder in spannenden Online-Duellen behaupten und menschliche Mitspieler unangespitzt in den Boden rammen. Dafür gibt es dann wiederum weitere Belohnungen, mit denen man sich weiter verstärken kann. Also ein ewig andauernder Kreislauf, der Xenoverse 2 zwar nicht vollends retten, aber dennoch zu solidem Spielspaß verhelfen kann – und das Fan-Herz vor dem Zerbrechen rettet.


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Fazit


Letztendlich handelt es sich bei Dragon Ball Xenoverse 2 mehr um ein umfangreiches Add-on als um eine vollwertige Fortsetzung – immerhin erinnern Handlung, Kampfsystem und Oberwelt teils frappierend an den direkten Vorgänger, wirken insgesamt jedoch runder und von den nervigen Schwächen der Vergangenheit befreit.


Eine katastrophale Schwäche mag das zwar nicht sein, dennoch hätten wir uns beim Nachfolger neue Wege und nennenswerte Neuerungen gewünscht, um die Reihe konsequent weiterzuentwickeln. So bleibt im Endeffekt das aufpolierte Grundgerüst, das zwar nun hübscher anzusehen ist, uns aber eben doch viel zu bekannt vorkommt. Und leider auch mit der altbekannten Abwechslungsarmut recht schnell am Nervenkostüm zehrt.


Wer also mit dem Erstling viel Freude hatte und gar nicht genug von Akira Toriyamas Kult-Manga bekommt, dem kann man Part 2 nur wärmstens empfehlen. Alle anderen können sich zuvor fragen, ob zusätzliche Kämpfer und leicht aufgepeppte Grafik den Kauf eines Vollpreistitels tatsächlich rechtfertigen. Oder ob sie mit dem ersten Xenoverse bereits alles gesehen haben und weiterziehen können.

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