Super Mario RPG

Die rundum aufgefrischte Geburtsstunde des Rollenspiel-Klempners.


1996 brachte eine unverhoffte Zusammenarbeit die Gaming-Welt zum Beben und trieb Fans rund um den gesamten Globus die Freudentränen in die Augen. Immerhin sorgte Nintendo mit dem ikonischen Klempner Mario für beachtliche Franchise-Power, während Square das gefeierte Rollenspiel-Knowhow – mit der Entwicklung der Final Fantasy-Reihe, Chrono Trigger und vielen weiteren zeitlosen Werken wäre diese Bezeichnung sicherlich noch eine Untertreibung – beisteuerte. Das lautstark herbeigesehnte Endprodukt dieser Kooperation? Der SNES-Titel Super Mario RPG: Legend of the Seven Stars, das dem Helden sowie seinen Verbündeten und Widersachern ein zunächst gewöhnungsbedürftiges, aber durchaus passendes neues Genre-Gewand verpasste und damit der eigentlichen Hauptreihe frischen Wind verpasste.


Nun werden sich sicherlich einige Leser verwirrt am Kopf kratzen und versuchen, die staubigen Gedächtnisgänge von den Spinnweben der Vergangenheit zu befreien. Irgendwie hat man zwar schon von einem Mario-Rollenspiel gehört, 1996 blieben die örtlichen Händlerregale doch aber ziemlich sicher leer. Und tatsächlich liegt man mit dieser verschwommenen Erinnerungen nicht falsch, durften sich doch nur japanische und amerikanische Gebiete über die Veröffentlichung freuen, während europäische Fans in die Röhre gucken mussten. Und zusätzlich darunter zu leiden hatten, dass der Import-Markt damals kaum ausgereift und zudem unverschämt teuer war.


Fast drei Jahrzehnte später zeigt sich Nintendo dann aber doch gnädig und spendiert Super Mario RPG: Legend of the Seven Stars nicht nur ein Switch-Remake, sondern zugleich einen weltweiten Release. Doch ob sich das enorm lange Warten dann auch wirklich gelohnt hat oder sich Super Mario RPG trotz einer spielerischen und technischen Zellenkur dem unliebsamen Zahn der Zeit geschlagen geben musste, verrate ich euch im Test.


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Verschwinde, Koopa-König. Hier kommt das Super-Schwert!


Voller Vorfreude und ohne lange Umschweife sprang ich hochmotiviert in das Mario-Rollenspielabenteuer, erfuhr zunächst aber einen kleinen Dämpfer. Bereits während der ersten Minuten wurde ich nämlich gefühlt zum hundertsten Mal Zeuge, wie Fiesling Bowser Prinzessin Peach entführt und der schnauzbärtige Held direkt zur Tat schreiten muss, um seine große Liebe aus der düsteren Festung zu befreien. Gääähn. Erfreulicherweise erweist sich die Rettungsmission nur als kurzes Intro, das mich bewusst auf eine falsche Fährte locken soll. Denn schon nach dem Showdown gegen Bowser wird die Gesamtsituation zu einem Sprungbrett umgebaut, das mich mitten in die eigentliche Rahmenhandlung von Super Mario RPG hineinkatapultiert.


Aus dem Nichts erscheint ein gigantisches Schwert, genannt Exor, der Eiserne, das den Koopa-König in puncto Bedrohlichkeit und Kampfkraft nicht nur in den Schatten stellt, sondern mit seiner ungezügelten Macht zugleich noch die Sternenstraße zerbricht. Zu allem Überfluss scheint sich hinter dem neuen Widersacher eine noch größere Gefahr zu verbergen, die aus dem Schatten alle Stricke in den Händen hält und sich dadurch spielend leicht einen Weg in Richtung absolute Macht und totale Kontrolle bahnen konnte. Das Ende des friedlichen Pilz-Königreichs scheint besiegelt zu sein.


Ein Schicksal, mit dem sich Mario selbstverständlich nicht stellen möchte und sich in gewohnt regungs- und emotionsloser Art auf den Weg macht, die notwendigen Kräfte für einen effektiven Gegenschlag zu sammeln. Dafür erkundet er unterschiedliche Landschaften, erweitert sein schlagkräftiges Team nach und nach um einige altbekannte und brandneue Verbündete und sucht zugleich nach den verstreuten Stücken der Sternenstraße, um den angerichteten Schaden rückgängig zu machen und den ersehnten Frieden wiederherzustellen. Und natürlich erlebt Mario gemeinsam mit seinen Freunden dann auch noch einige amüsante Nebengeschichten, die kurzzeitig von der übergeordneten Super-Bedrohung ablenken.


Entgegen der vor 1996 veröffentlichten Rollenspiele aus dem Hause Square verzichtete Super Mario RPG damals sowie auch heute auf eine epische Erzählung, sondern konzentriert sich bewusst auf das serientypische Handlungsfundament, dessen übliche Simplizität höchstens um einige Charaktere und narrative Dekorationen erweitert wurde. Während der Weltrettungsplot also auf nennenswerte Höhepunkte oder schockierende Wendungen abseits der Franchise-Norm verzichtet, dadurch also schnell zur vernachlässigbaren Nebensache wird, mausern sich Partner wie Puppe Geno oder „Frosch“ Mallow sowie ungeahnte Gruppendynamiken (Mario und Bowser müssen zusammenarbeiten? Whaaat?!) zum Hauptgrund für eine gewisse Spannungskurve, die mich bis zum Abspann bei Laune hielt.



Mit dem richtigen Timing zum Erfolg


Zugegeben: Hätten sich Nintendo und Square primär auf diese recht eindimensionale Story konzentriert und dabei einzig die sympathischen Verbündeten und garstigen Schurken in den Innovationsring geworfen, wäre mein Test nicht etwas von Begeistern, sondern eher von niederschmetternder Enttäuschung geprägt. Zum Glück kam das Rekrutieren der Kreativschmiede hinter der Final Fantasy-Reihe nicht von ungefähr: Denn Square spendierte dem Klempner ein zugängliches, aber mit einigen Feinheiten angereichertes Kampfsystem, das auch heutzutage noch erstklassig funktioniert.


Wenig überraschend laufen die zahlreichen Konfrontationen mit Gegnern rundenbasiert ab und folgen zunächst brav dem altbekannten Schema. Mit meiner Truppe darf ich Prügel austeilen, muss dann aber auch einige saftige Konter einstecken. Zudem darf ich diverse Spezialfähigkeiten einsetzen, mir mit Gegenständen sowie einem konsequent in die Höhe getriebenen Kombo-Counter hilfreiche Vorteile verschaffen oder nach dem Auffüllen einer separaten Kampfanzeige eine mächtige Trio-Technik einsetzen, deren Wirkung und Durchschlagskraft je nach Gruppenzusammenstellung unterschiedlich ausfällt. Wer in der Vergangenheit in den Genuss eines (klassischen, Non-Action-)RPGs gekommen ist, dürfte sich direkt heimisch fühlen.


In Super Mario RPG werden die Gefechte mit einem unscheinbaren Kniff versehen, der sich nach den ersten Einsätzen als ebenso amüsante wie auch unverzichtbare Stärke entpuppt: Timing! Drücke ich die Knöpfe beim Ausführen der Aktionsbefehle nämlich zum richtigen Zeitpunkt, wird die Angriffskraft um ein Vielfaches erhöht. Erwische ich derweil bei defensiven Bemühungen den richtigen Zeitpunkt, kann ich auf meine Helden hereinprasselnden Schaden sogar gänzlich negieren, meine Gesundheitsleiste also vollumfänglich schützen. Tatsächlich schleicht sich hier eine Nuance Rhythmusspiel in das Gesamtkonzept, muss ich doch ein Gefühl dafür entwickeln, wann ich meinen Manövern ein effektives Power Up verpassen kann.


Spielerisch ist das Kampfsystem damit auch schon am Ende angekommen und kratzt durch eine relativ schnell einsetzende Monotonie, die sich vor allem beim Stelldichein mit kleineren Standardgegner bemerkbar macht, minimal an der Oberfläche drohender Abwechslungsarmut. An dieser Stelle greift dann jedoch ein weiterer Genre-Trick, den zahlreiche Gamer kennen und lieben und der auch in der farbenfrohen Mario-Welt für ordentlich viel Laune sorgt: Das stetige Verbessern meiner illustren Bande.


Dabei wird zwar nur die klassische Klaviatur abgespielt, diese erweist sich inmitten des seichten Gameplay-Konstrukts dann aber eben als beste Waffe, um drohender Langeweile entgegenzuwirken. Verlasse ich das Schlachtfeld nämlich als glorreicher Sieger, kassiere ich wertvolle Erfahrungspunkte, die früher oder später in einen Levelanstieg münden. Neben erhöhten Statuswerten winken dabei gelegentlich auch noch brandneue Fähigkeiten, mit denen ich meine Strategie nachhaltig verfeinern und um einige Facetten erweitern darf. Habe ich dann auch noch ausreichend Goldmünzen angesammelt – entweder ebenfalls durch kämpferische Erfolge oder ausgiebige Schatzsuchen –, darf ich Aufrüstungsgegenstände erwerben und den Modifizierungsprozess anderweitig fortsetzen. Oldschool, but cool!



Der optionale Griff zur helfenden Schwierigkeitshand


Mich mit Mario und Co. einer Gegnerschar nach der anderen gegenüberzustellen, vorfreudig dem nächsten Stufenanstieg herbeizusehnen und Angriffs- und Verteidigungswerte machthungrig in die Höhe zu treiben, avancierte bei meinem Test zum wichtigsten Unterhaltungsfaktor und animierte mich sogar zu kleineren Ausflügen abseits des maßgeblichen Handlungspfads. Stellenweise gönnte ich mir mal eine zusätzliche Stunde, in der ich die Suche nach den zerstreuten Sternen ruhen ließ, bereits erforschte Gebiete ein weiteres Mal auf den Kopf stellte und Goombas, Krokos, Beezos oder andere Kontrahenten in die Knie zwang, um mein EXP-Konto in die Höhe zu treiben. Nicht zuletzt dank des bereits gelobten Kampfsystems ein herrlicher Spaß, dessen Wirkungskraft bis zum Ende kaum abnahm.


Natürlich handelte es sich bei meinem Upgrade-Wahn nicht ausschließlich um eine optionale Nebensächlichkeit, kommt der sorgfältigen Heldenpflege doch eine gewisse Genre-Wichtigkeit zu. Denn obwohl der Schwierigkeitsgrad zu keinem Zeitpunkt ein übermäßig strapaziöses oder gar unfaires Niveau erreicht, begegne ich doch immer mal wieder einigen hartnäckigen Bossen, die mich zumindest ansatzweise an den Rand der Verzweiflung treiben können. Zudem mischen sich gerne auch mal Elite-Varianten handelsüblicher Schergen in die feindlichen Reihen und zwingen mich dazu, mein erprobtes Skill-Set zur Schau zu stellen. Genre-Kenner dürften dabei aber dennoch nur selten auch nur ansatzweise ins Schwitzen kommen.


Super Mario RPG trifft den schmalen Grat zwischen Unter- und Überforderung optimal und richtet sich damit treffend an geübte Profis und taktisch noch eher wackelige Rollenspielneulinge. Sollten letztere dann aber doch mal ins Stolpern geraten und nach einer unliebsamen Aneinanderreihung zermürbender Niederlagen über einen vorzeitigen Abbruch nachdenken, darf jederzeit der Anfänger-Modus aktiviert werden, der unüberwindbare Hürden auf Knopfdruck pulverisiert. Ein Luxus, den das Original noch nicht an Bord hatte.


Und allein mit dieser Neuerung gelingt dem Remake ein kleines Kunststück, das ich in dieser Form nicht erwartet hätte. Sah ich das Abenteuer aufgrund der Entwicklungshistorie und den rundenbasierten Auseinandersetzungen eher als Must-Have für die ältere Gaming-Community, funktionierte die Sternensuche auf der einfachen Stufe dann auch im Kinder-Kosmos überraschend gut. Während meines Tests lud ich meine Tochter und auch meine Neffen dazu ein, die Spielwelt zu erkunden und auch mal einige Kämpf zu bewältigen. Okay, vom richtigen Timing konnte man dabei zwar nicht sprechen und gelegentlich artete sogar ein popeliges Duell zu einer gefühlt langwierigen Schlacht mitsamt blindem Button-Smashing aus, dennoch wurde dabei viel gelacht. Und kaum war Bettruhe angesagt, konnte ich die Hilfestellung ausschalten und meinen eigenen Fortschritt mit etwas mehr Anspruch fortsetzen.



Tiefe Verneigung vor dem Klassiker


Auf spielerischer Seite darf sich Super Mario RPG also zweifelsfrei als voller Erfolg bezeichnen, spart sich die wirklichen Highlights allerdings für die technische Seite auf. Bei der Modernisierung des Klassikers hat sich die japanische Videospielschmiede ArtePiazza nämlich sicht-, spür- und vor allem hörbar viel Mühe gegeben und tunlichst darauf geachtet, dass sich die während des Entwicklungsprozesses aufgebrachte Detailverliebtheit und Leidenschaft auch im Endprodukt durchgehend bemerkbar machen.


Allein beim ersten Anblick der grundlegend aufgefrischten Optik fällt schlagartig auf, dass hier nicht einfach ein HD-Filter auf das altersschwache SNES-Grundgerüst geklatscht, sondern ausreichend viel Zeit investiert wurde, um Marios Sternenexpedition visuell passend in die Gaming-Neuzeit zu transportieren. Ob nun die schicken Charaktermodelle, variantenreichen Schauplätze, anschaulichen Zwischensequenzen oder geschmeidigen Animationen, wirklich jeder Aspekt fühlt sich angenehm frisch an und bleibt zudem weitestgehend von störenden Performance-Problemen verschont. Nostalgischer Pluspunkt: Den Charme des Originals kann ArtePiazza trotz aller visuellen Updates weiterhin problemlos einfangen und wird damit vor allem Kennern ein breites Lächeln auf die Lippen zaubern.


Obwohl ich die grafischen Bemühungen definitiv zu schätzen wusste, löste bei mir eher der akustische Part einen kleinen Jubelschrei aus. Immerhin zeichnete sich meine persönliche Soundtrack-Heldin Yoko Shimomura (bekannt für ihren musikalischen Beitrag zum Kingdom Hearts-Franchise, Xenoblade Chronicles, Parasite Eve und zu vielen weiteren phänomenalen Veröffentlichungen) schon 1996 für die atmosphärischen Melodien des Rollenspielabenteuers verantwortlich. Und natürlich darf die Japanerin auch bei der Neuauflage nicht fehlen und meldet sich mit neuarrangierten Varianten ihrer früheren Kompositionen zurück, die sich nun allesamt in einem grandiosen Orchester-Gewand präsentieren, die mitreißende Verspieltheit eines Mario-Titels dabei aber nicht verlieren.


Auch hier beweist ArtePiazza eindrucksvoll, dass die maßgebliche Remake-Aufgabe vollends verstanden und der unverkennbare Charme des Super-Nintendo-Titels nicht etwa ausgemerzt, sondern als existenzielles Kernelement integriert wurde. Denn obwohl sich der generalüberholte Soundtrack hören lassen und sogar mit einigen epischen Boss-Tracks begeistern kann, darf ich nach Belieben zur Urvariante zurückschalten und mich damit auf eine optisch moderne RPG-Reise mit wohlig-nostalgischem Feeling aufmachen. Ein weiterer Grund, weshalb Super Mario RPG nicht nur neue, sondern eben auch alte Fans gezielt ansprechen und problemlos in seinen harmonischen Bann ziehen kann.



Keine Gefahr für das Gaming-Zeitkonto


Bei vielen Gamern mit gigantischem Backlog dürfte allerdings der bloße Gedanke an ein Rollenspiel leichte Stresssymptome auslösen. Kein Wunder, geht der aktuelle Genre-Trend doch in Richtung aufgeblähtes Mammutwerk, das die Gesamtspielzeit mit unzähligen Haupt- und Nebenaufgaben sowie etlichen Ablenkungen abseits der Rahmenhandlung künstlich in die Höhe treibt. Doch auch hier erweist sich ArtePiazzas klarer Fokus auf das Original als unverkennbarer Gewinn, konnte doch bereits der Abspann des 1996er-Releases nach ungefähr 15 Stunden erreicht werden. Eine angenehme Stundenanzahl, die ich auch zum Beenden von Super Mario RPG aufwenden musste – und mich dabei zu keinem Zeitpunkt langweilte.


Stupide Linearität bar jedweder Freiheiten braucht ihr allerdings nicht zu befürchten. Während meiner Reise durfte ich mich in humorvollen Konversationen mit verschiedenen Leuten verlieren, auf die Suche nach verborgenen Schätzen gehen, beim Yoshi-Rennen den Spitzenplatz ins Visier nehmen oder in einem Förderwagen durch eine Mine donnern, wobei ich selbstverständlich eine neue Bestzeit aufstellen möchte. Optionale Ablenkungen sind also vorhanden, bringen mich jedoch nur kurzzeitig von der Strecke ab, wodurch ich weder gnadenlos bombardiert noch sinnlos überfordert werde.


Hätte das Abenteuer hier und da etwas mehr Tiefgründigkeit verdient? Meiner Ansicht nach schon, war ich mir der erzählerischen Simplizität aller bisherigen Mario-Veröffentlichungen zwar bewusst, hatte mir durch die RPG-Verlängerung dann aber doch gezielte Facettenerweiterungen gewünscht. In dieser Form bleibt es ein durchaus unterhaltsamer und mit vielen liebenswerten Besonderheiten gespickter Spaziergang durch eine herzgewinnende Spielwelt, in der mich aber eben nur umschauen und nicht gänzlich verlieren kann.


Dabei handelt es sich allerdings weder um ein gigantisches Problem noch um einen aus der Spielspaßbahn werfenden Genickbruch, sondern maximal um Meckern auf allerhöchstem Niveau. Bei der Revitalisierung von Super Mario RPG hat das Team von ArtePiazza nämlich wirklich alles richtig gemacht und macht es mir folglich unmöglich, die Suche nach den verstreuten Sternen auch nur ansatzweise zu kritisieren. Wer die SNES-Fassung also vor etlichen Jahren nach langwierigen Import- und Übersetzungseskapaden erlebt hat oder aufgrund eben dieser Hindernisse direkt auf einen käuflichen Erwerb verzichtet hat, sollte einen erneuten oder einen ersten Blick in das Rollenspiel-Remake wagen und sich verzaubern lassen. Denn auch im RPG-Gewand macht der Klempner eine wirklich gute Figur.


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Fazit


Der japanischen Videospielschmiede ArtePiazza ist ein kleines Kunststück gelungen. Mit viel Leidenschaft und Detailverliebtheit ist es dem Team nämlich gelungen, Super Mario RPG über 25 Jahre nach der Erstveröffentlichung erstklassig in die Switch-Moderne zu transportieren, dabei den charmanten Grundpfeilern des Originals aber durchweg treu zu bleiben. Daraus resultiert ein farbenfrohes Unterhaltungsfeuerwerk, das Kenner und Neulinge gleichermaßen in seinen magischen Bann ziehen kann.


Liebenswerte Haupt- und Nebenfiguren bahnten sich beim Test rasant ihren Weg in mein Herz, das zugängliche Kampfsystem animierte mich zum Verfeinern meines Rhythmusgefühls, die aufgehübschte Optik versetzte mich ins Staunen und der orchestralische Yoko-Shimomura-Soundtrack trieb mir die Begeisterungstränen in die Augen. Und der jederzeit optional einstellbare einfache Schwierigkeitsgrad ermöglichte es mir dann sogar noch, Abschnitte des Abenteuers mit meiner kleinen Tochter zu erleben. Dass die erzählerische Ebene eher oberflächlich ausfällt, narrative Highlights dementsprechend rar gesät sind und das Story-Niveau namhafter Genre-Kollegen nicht einmal ansatzweise erreicht werden kann, fällt dabei kaum negativ ins Gewicht – und war mit Blick auf die Mario-Historie höchstwahrscheinlich eh so angedacht.


Nach dem ebenfalls grandiosen Super Mario Bros. Wonder lässt sich also zweifelsfrei festhalten, dass der ikonische Klempner das Gaming-Jahr 2023 mit zwei fantastischen Switch-Titeln abschließen und Fans neben unanfechtbaren Must-Haves (und natürlich auch perfekten Weihnachtsgeschenken) zugleich eine wohltuende Nostalgiereise in die SNES-Vergangenheit servieren konnte. Bleibt zu hoffen, dass das Remake die Mario-RPG-Liebe erneut entfachen und in den Verkaufscharts für einen bleibenden Eindruck sorgen kann. Denn langsam wird es Zeit, dass die Reihe um einen brandneuen Ableger erweitert wird.

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