Akiba's Trip: Undead & Undressed

Akiba's Trip: Undead & Undressed

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Klamottenklau als Geheimwaffe gegen finstere Vampire, nun auch auf der Playstation 4! Wie sich das vollkommen abgedrehte Akiba’s Trip: Undead & Undressed auf der Next-Gen-Konsole schlägt, lest ihr in unserem Test!


Wäschejagd in Akihabara


Knoblauch, Kirche, Kruzifix – die Liste an Schwächen blutsaugender Vampire ist lang. Eine wichtige Schwachstelle sollte man dabei allerdings nicht außer Acht lassen: Sonnenlicht! Und damit dieses die monströsen Übeltäter in Schutt und Asche verwandelt, müsst ihr ihnen in Akiba‘s Trip: Undead & Undressed gewaltsam die Klamotten vom Leib reißen! Und ja, das ist kein Witz!


Bereits letztes Jahr erschien das abgedrehte Action-Adventure aus dem Hause Acquire für die Playstation 3 und die Playstation Vita in Deutschland und verfrachtete mutige Vampirkämpfer in den Tokioter Bezirk Akihabara, der sich mit schillernden Tafeln und etlichen Videospielläden den Beinamen Electronic Town redlich verdient hat.


Weltbewegende Änderungen sollte man von der leicht aufgemotzten Playstation 4-Variante also prinzipiell nicht erwarten. Am grundlegenden Gameplay hat sich nämlich nichts verändert: Abermals lauft ihr in der virtuellen Haut eures zusammengestellten Ichs durch offenere Gebiete Akihabaras und haltet Ausschau nach fiesen Vampire, die es zu besiegen gilt. Hierzu nehmt ihr abwechselnd Kopf-, Körper- oder Beinpartie in Visier und prügelt mit Schlag-Tritt-Kombos die feindliche Abwehr gen Boden, um schützende Kleidung letztendlich mit einem Finisher vom Körper zu reißen.


Virtual Akihabara 2.0


Verbesserungen machen sich aber trotzdem bemerkbar. Vor allem optischer Natur. Denn obwohl Akiba’s Trip: Undead & Undressed aufgrund zahlreicher Ladepausen beim Gebietswechsel sowie recht detailarmer Umgebungen und Charaktermodelle nicht gerade als grafisches Meisterwerk bezeichnet werden darf, erkennt man den Sprung auf die stärkere Hardware bereits nach wenigen Minuten.


Neben der schicken 1080p-Auflösung, deutlich verkürzten Ladezeiten und der stabilen Framerate weiß nämlich vor allem die erhöhte Bevölkerungsanzahl zu beeindrucken. Dadurch wirkt Akihabara nicht nur erheblich lebendiger, sondern wurde aufgrund der fast vollständigen Eliminierung befremdlicher Pop-Ups zudem von technischen Absonderlichkeiten befreit. Ein wahrhafter Luxus, wenn Touristen nicht mehr aus dem Nichts erscheinen und im selbigen verschwinden.


Auch das Kampfsystem wurde auf geringem Niveau angepasst, wodurch das Anvisieren der einzelnen Gegner nun ein wenig einfacher ausfällt, Spezialattacken zudem zielgerichteter platziert werden können. Zur Perfektion konnte man den Klamottenklau per Prügelattacke allerdings nicht führen. Oftmals hadern wir nämlich noch mit der hakeligen Steuerung, verlieren Gegner zudem aufgrund kleinerer Kameraprobleme komplett aus den Augen. Vollständigen Kontrollverlust konnten wir zwar zu keinem Zeitpunkt verbuchen, die Chance zur Fehlerausbüglung wurde aber leider nicht konsequent genutzt.



Brüstekontrolle per Touchpad


Neben Verbesserungen haben auch einige Neuerungen den Weg in die Playstation 4-Fassung von Akiba’s Trip: Undead & Undressed gefunden. Und während die altbekannte Alle DLCs sind direkt enthalten-Formel natürlich auch hier zur Anwendung kommt, hat sich Acquire etwas mehr Mühe gegeben – und dabei einige verrückte Ideen zusammengesponnen!


So dürfen wir auf Wunsch unsere Spielwelt komplett verändern, beispielsweise den Farbton oder Stil völlig auf den Kopf stellen und somit ein vollkommen anderes Gesamtbild schaffen. Sicherlich keine weltbewegende oder gar spielerisch nützliche Funktion, für experimentierfreudige Künstler aber definitiv einen Blick wert. Und wer auf kleinere Spielereien mit dem Touchpad steht, der darf die Oberweite weiblicher Begleiterinnen mit eben diesem zum (physikalisch korrekten) Wackeln bringen. Ebenfalls nicht wirklich notwendig, für einige Lacher aber definitiv zu gebrauchen.


Deutlich hilfreicher sind hierbei die Hilfskommandos, mit denen euch Zuschauer während eines Livestreams unter die Arme greifen können. Geben diese nämlich bestimmte Befehle ein, kommen euch plötzlich Begleiter aus dem Nichts zur Hilfe und bewahren euch vor einem vorzeitigen Bildschirmtod. Tückisch an dem Feature: auch Hindernisse können euch auf diesem Weg zwischen die Beine geworfen werden. Ein gewisser Nervenkitzel ist somit regelrecht vorprogrammiert.


Einen deutlichen Anstieg bei der Gesamtspielzeit sollte man von diesen eher unterhaltsamen als sinnvollen Neuerungen nicht erwarten. Zusätzliche Spielstunden hat Akiba’s Trip: Undead & Undressed allerdings auch nicht nötig. Mit einer umfangreichen Rahmenhandlung, neun Enden, verschiedenen Nebenaufgaben sowie etlichen Sammelobjekte werden Komplettisten sowie Platin-Jäger bereits für lange Zeit an die Konsole gefesselt. Die nötige Abwechslung vermisst man hier und da zwar ein wenig, das zugängliche Kampfsystem und die abgedrehte Handlung können dieses Manko allerdings gerade noch so überdecken.



Fazit


Fehlerfrei bleibt Akiba’s Trip: Undead & Undressed auch auf der Playstation 4 nicht, das lobenswerte Fazit grafische Überraschung bleibt leider ebenfalls aus. Gelungen ist der Sprung auf die neue Konsolengeneration aber dennoch. Zu verdanken ist dies dem Verkürzen von Ladezeiten, der stabilen Bildrate, dem Hinzufügen amüsanter Funktionen sowie dem prinzipiell abgedrehten, gleichzeitig aber unterhaltsamen Grundkonzept. Denn seien wir mal ehrlich: Im bekloppten Outfit durch Akihabara laufen und Leuten Klamotten vom Leib zu reißen, um fiese Vampire aufzuhalten – das klingt nicht nur auf dem Papier gut!


Dank des unterhaltsamen Grundkonzepts sowie der zahlreichen Verbesserungen sollte man also spätestens bei der Playstation 4-Variante von Akiba’s Trip: Undead & Undressedeinen Blick riskieren! Wer bereits letztes Jahr zugegriffen hat, der wartet derweil lieber den ersten Preissturz ab.

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