Wolfenstein: Youngblood

Wolfenstein: Youngblood


Die Ratiopharm-Zwillinge waren gestern, jetzt kommen die Blazkowicz-Schwestern!


Wie der Vater, so die Töchter: Kein Wunder also, dass die Zwillingsschwester Jess und Soph, der Nachwuchs des legendären Widerstandskämpfers B.J. Blazkowicz, voller Stolz und Waffengewalt in die Fußstapfen ihres Erzeugers treten und sich mit geladenen Knarren furchtlos dem Regime entgegenstellen.


Für Serien-Fans ist das allerdings fantastisch und besorgniserregend zugleich. Immerhin bekommt die geliebte Reihe mit Wolfenstein: Youngblood endlich einen neuen Ableger, dabei als Spin-Off aber gleichzeitig auch Koop- und RPG-Elemente spendiert. Und wirft dabei noch B.J. als Hauptprotagonisten über Bord.


Ob sich das Wagnis der Entwickler-Kombi MachineGames und Arkane Studios gelohnt hat und der legendäre Unterhaltungswert der Vorgänger trotz zahlreicher Neuerungen erneut eingefangen werden kann? Wir haben uns für euch ins vom Regime besetzte Paris gewagt, um euch diese Fragen im Test zu beantworten!



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Zwei Schwestern gegen drei Brüder


Amerika, 1980. B.J. Blazkowicz, legendärer Widerstandkämpfer und Erzfeind des Regimes, ist spurlos verschwunden. Spuren deuten zwar auf das vom Regime weiterhin besetzte Neu-Paris als seinen momentanen Aufenthaltsort hin, das FBI verweigert jedoch jegliche Unterstützung bei einer potenziell lebensbedrohlichen Such- und Rettungsaktion.


Höchste Zeit also, dass die Blazkowicz-Zwillinge Jess und Soph die Waffen in die Hand nehmen und ihren verschwundenen Vater auf eigene Faust suchen. Immerhin haben sie von ihm jegliche Tipps und Tricks für das Überleben und Töten auf dem Schlachtfeld erlernt, konnten diese bisher allerdings nur gegen Tiere in die Praxis umsetzen.


Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Abby und zwei tödlichen Kampfanzügen reisen die Schwestern nach Frankreich, erweitern auf dem Weg ihres Beute-Galerie um einige hartnäckige Regime-Soldaten und erreichen letztendlich die Neu-Pariser Katakomben, in denen sich der örtliche Widerstand breitgemacht hat und den kämpferischen Zuwachs mit offenen Armen begrüßt.


Die Ziele scheinen die gleichen zu sein, weshalb Jess und Soph mit einer Aufgabe betraut werden: Sie sollen die Bruder 1, 2 und 3 getauften Sicherheitstürme der Stadt erklimmen, die dort stationierten Truppen erledigen und dem Widerstand Zugang zum Computersystem verschaffen.


Klingt simpel, wird durch die schiere Übermacht des Regimes – vervollständigt durch angriffslustige Kampfroboter – jedoch ungemein erschwert. Doch was B.J. Blazkowicz kann, können seine beiden Töchter schon lange...



Kratzen an der Oberfläche


Keine Frage: Es tat weh, B.J. in den ersten Minuten von Wolfenstein: Youngblood zu erleben, anschließend dann aber doch in die virtuelle Rolle eines völlig neuen, bisher eigentlich noch unbekannten Widerstandskämpfers verfrachtet zu werden.


Die gute Nachricht folgt jedoch rasant: Auch Jess und Soph Blazkowicz liefern auf ganzer Linie ab und mausern sich bereits im Laufe der Tutorial-Missionen zu einem fantastischen, wenn aber leider auch nicht ganz ebenbürtigen Ersatz. Denn mit frechen Sprüchen und herrlich abgedrehten Momenten während der wenigen Zwischensequenzen haben sie sich spielend leicht einen Weg in mein Herz geschossen und werden hier in Zukunft sicherlich auch verweilen.


Leider können sich die beiden kaum entfalten, werden euch regelrecht ohne großen Charakteraufbau für die Füße geworfen und nur mit wenigen Worten und Taten vorgestellt und etabliert. Kein Wunder, immerhin handelt es sich bei Youngblood nicht um einen Vollpreistitel, sondern ein kostentechnisch günstigeres Spin-Off, das diesen Umstand in einer dürftigen, da oftmals viel zu überhasteten Inszenierung mehrmals deutlich macht.


Diese Problematik zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Abenteuer, wird vor allem im direkten Vergleich zu den Vorgängern schmerzhaft und sorgt verstärkt beim Ende für ein unangenehmes Gefühl der Übereifrig- und Unvollständigkeit. Gravierende Ereignisse geschehen ohne großen Aufbau, neue Charaktere werden ohne lange Reden einfach in den Ring geworfen, ihre wichtigsten Züge kurz angedeutet und gleich komplett ignoriert, ein Handlungskern wird zu keinem Zeitpunkt wirklich erkennbar.


Sicherlich lag der Fokus seitens der Entwickler bei einem innovativen Ableger der Reihe an ganz anderer Stelle, dennoch hätte man die Story-Krallen etwas mehr wetzen können, um sich zumindest einige Zentimeter unter die Oberfläche zu bewegen. So bleibt ein dank flotter Sprüche amüsanter Trip durch Neu-Paris, der anschließend jedoch schnell aus dem Hirn verschwindet.



Geübte Regime-Dezimierung


Die Handlung musste einige Federn lassen, beim Gunplay verzichtete das Entwickler-Gespann aus MachineGames und Arkane Studios jedoch auf unliebsame Einschnitte. Und so wissen eingefleischte Wolfenstein-Fans, worauf man sich bei Youngblood freuen darf: Jede Menge Bumm-Bumm-Bumm!


Aus der Ego-Perspektive stellen wir uns erneut Regime-Schergen in den Weg und bringen sie mit einem Waffenrepertoire bestehend aus Pistolen, Schrotflinten, Sturmgewehren, Handgranaten und Co. um die Ecke. Beile und Messer dienen für den Nahkampf, können auf Wunsch jedoch auch als Wurfwaffe missbraucht und anschließend wieder eingesammelt werden.


Wem nicht direkt die Lust nach blutigem Gemetzel steht, der nutzt kurzerhand die ausprägten Stealth-Fähigkeiten der Schwester, perfektioniert durch eine auf Knopfdruck kurzzeitig aktivierbare Tarnfunktion. Schnell an den Kommandanten herangepirscht, via Analogstick-Druck erledigt und schon spart ihr euch einen lästigen Alarm, der Verstärkung auf den Plan ruft.


An dieser Stelle pfeifen die Entwickler auf nennenswerte Gameplay-Revolutionen und begnügen sich mit dem Run-and-Gunplay der Vorgänger. Ein klarer Volltreffer, wie ich bei Youngblood zeigt. Dank packender Inszenierung, erneut grandios überzeichneter (und ungeschnittener) Gewalt sowie einer reichen Waffenauswahl machen die Schussgefechte immer wieder aufs Neue Laune und eröffnen selbst bei hundertfacher Wiederholung Langeweile keinen Raum.



Zwei Schwestern für ein Halleluja


Am grundlegenden Gunplay der Reihe mag sich kaum etwas geändert haben, dennoch geizt Wolfenstein: Youngblood nicht mit gravierenden Neuerungen – und damit kommen wir direkt zum Koop-Modus! Wenn man nämlich schon eine Zwillingsschwester hat, kann man mit ihr auch fiese Regime-Soldaten übern Jordan schicken.


Nachdem ihr euch zu Beginn der Tutorial-Mission für eine Blazkowicz-Schwester entschieden habt – keine Sorge, sie unterscheiden sich in puncto Waffenauswahl nur in den ersten Minuten voneinander, spielen sich anschließend aber identisch –, kann sich ein menschlicher Mitspieler jederzeit eurem Spiel anschließen und die Rolle eurer Schwester übernehmen. Und es dürfte niemanden wundern, dass das Spielspaß-Potenzial ab diesem Zeitpunkt maximal ausgeschöpft wird.


Via Buddy-Code der Deluxe Edition durfte ich einen Freund einladen, um an meiner Seite das Regime ins Visier zu nehmen. Was folgte waren fünf herrlich unterhaltsame Shooter-Stunden, gefüllt mit blutigen Kills und feinster Zusammenarbeit. Immerhin muss man sich richtig absprechen, wenn man einen sterbenden Gefährten retten oder zu zweit eine Extraleben beherbergende Kiste öffnen möchte.


Die Verbindung bleib währenddessen stets stabil, nervige Abbrüche konnte ich auch in den Folgerunden keine verbuchen. Unkooperative Gamer mit grausigen Mikrofonen aus dem Rest der Welt allerdings schon, zum Glück können diese aber ohne große Ladezeiten direkt rausgeworfen werden, um Platz für einen richtigen Verbündeten zu schaffen.


Wolfenstein: Youngblood zwingt euch jedoch nicht zum Koop-Play, sondern kann auch im Team mit einem zuverlässigen KI-Begleiter bewältigt werden. In der Praxis lässt dieser euch auch nur selten im Stich: Selbst bei Bosskämpfen dürft ihr auf tatkräftige Feuerunterstützung setzen und werden nur selten zum Wiederbeleben eures Partners gezwungen. Gelegentliche Ausfälle, beispielsweise ein Hängenbleiben in Wänden oder das gnadenlose Ignorieren eurer Hilferufe, müssen aber leider dennoch hingenommen werden.


Trotz erstklassiger Funktionalität sei allen der Koop-Modus wärmstens zu empfehlen. Für den Test setzte ich auf einen doppelten Kampagnendurchlauf, Online und Offline, und verbuchte gemeinsam mit einem Freund deutlich mehr Spielspaß als im Alleingang. Katastrophal langweilig wird es Solo zwar nie, wie eine vollwertige Singleplayer-Erfahrung im Stil der Vorgänger fühlt es sich letztlich aber nie wirklich an.



Leveln bis der Regime-Kommandant fällt


Doch beim Koop sind wir noch lange nicht am Ende der Neuerungsliste von Wolfenstein: Youngblood angekommen: Denn auch RPG-Elemente spielen beim Regime-Kampf nun eine wichtige Rolle.


Jeder feindlich gesinnte Soldaten erfreut sich neben einer Level- auch eine Gesundheitsanzeige, die kombiniert letztlich seine Stärke anzeigen. Größere Schergen haben zudem Rüstungskerne, die mit der richtigen Waffe niedergeschossen werden müssen. Liegt euer eigenes Level drunter oder missachtet ihr die Rüstung, stehen eure Chancen letztlich gleich Null – Sinnloses Draufballern, platzierte Kopfschüsse oder Granaten-Dauerfeuer helfen euch da auch nicht mehr, sondern zögern das Unausweichliche nur heraus.


Zum Glück verdient ihr euch durch gelungene Abschüsse und erfüllte Missionen Erfahrungspunkte, die eure eigene Stufe anheben, die wichtigsten Grundattribute spürbar aufmotzen. Gleichzeitig eröffnen sich euch neue Upgrades, mit denen ihr Gesundheit- und Rüstungswerte steigert oder wertvolle Fähigkeiten aktiviert, beispielsweise schnelle Stealth-Bewegungen, erweiterte Munitionsvorräte oder effektivere Nahkampfangriffe.


Natürlich dürfen eure Ballermänner nicht leer ausgehen! Diese dürft ihr im Austausch wertvoller Silbermünzen mit allerlei Verbesserungen ausstatten und bekommt dabei eine breite Ersatzteilpalette geboten, die gewünschte Aspekte mit besonderen Stärken ausstatten. In der Praxis machen sich diese Anpassungen tatsächlich bemerkbar, laden also zum ausgiebigen Experimentieren ein. Netter Nebeneffekt: Kassiert ihr mit einer Knarre ausreichend Kills, steigt deren Meisterungslevel und macht sie noch mächtiger.


Überhaupt ist die Auswahl an Fähigkeiten und Waffenupgrades bei Wolfenstein: Youngblood überraschend umfangreich ausgefallen und eröffnet euch somit ausreichend Spielraum, eure übliche Strategie gezielt anzupassen und nicht immer nach Formel F vorzugehen. Gerade bei den teils bockschweren Endgegnern bietet sich solch eine taktische Überlegung übrigens wirklich an, da der Ansturm auf einen Bruder-Wachturm sonst schnell im Leichensack endet.



Neu-Paris, je t’aime


Tutorial-Mission gemeistert und grundlegende Neuerungen verinnerlicht? Klasse – Denn dann gibt Wolfenstein: Youngblood endgültig Vollgas und verfrachtet euch in die besetzten Straßen von Paris, in dessen verschiedenen Stadtteilen sich euer Abenteuer hauptsächlich abspielt.


Und während die grundlegende Aufgabe – finde die drei Bruder-Türme, erklimme sie, lege alle Wachen um und ran an den Computer – recht simpel klingt, verwehrt auch das RPG-System diesen Wegweiser. Wer nämlich direkt blind den ersten Turm anpeilt und mit der Knarre herumwedelt, segnet binnen weniger Sekunden das Zeitliche. Immerhin ist das empfohlene Missionslevel bereits hier sehr hoch angesetzt.


Zum Glück ist Paris offener gestaltet und bietet für euch ausreichend Raum, um Regime-Truppen umzunieten, versteckte Geheimnisse zu entdecken oder optionale Nebenaufgaben, die ihr zuvor in den Katakomben angenommen habt, zu erfüllen. Letztere verlaufen zwar erschreckend abwechslungsarm und drehen sich durchweg um das Niedermähen von Regime-Truppen, versorgen euch jedoch mit ausreichend Erfahrungspunkten und dadurch ausreichend Power, die Bruder-Türme zu stürzen.


Anstatt euch mit einer gigantischen Map zu konfrontieren, bereits ihr verschiedene Stadtteile, die ihr via Metro-System direkt ansteuern und per Erkundung sogar weitere Haltestationen ausmachen könnt. Wer nun allerdings kleinteilige Areale mit ungenügendem Auslauf befürchtet, der darf beruhigt aufatmen: Mit erkundbaren Wohnkomplexen und vertikalem Aufbau animiert Paris euch zum Einsatz eurer Sprungfähigkeiten und bietet somit viel Spielplatz auf kleinem Raum.


Kulturelle Streifzüge solltet ihr in Wolfenstein: Youngblood aber nicht anpeilen, immerhin ist die Stadt der Liebe von der Terrorherrschaft des Regimes gezeichnet, nennenswerte Alleinstellungsmerkmale der einzelnen Stadtbezirke bleiben somit aus. Dennoch lassen sich zahlreiche Geheimnisse, Sammelgegenstände und zuvor unentdeckte Nebenschauplätze ausmachen, die ausreichend Futter für erkundungsfreudige Regime-Jäger geben und beim kleinen Grind zwischendurch kräftig unterstützen.



Franchise-Stillstand mit Koop und RPG


Wolfenstein: Youngblood fühlt sich schlussendlich wie ein umfangreiches Add-On zum Vorgänger an. Klar, in puncto Handlung brauchen wir keine Vergleiche anzustellen, Gunplay, Optik sowie Sound spielen allerdings in der gleichen Liga und wurden selbst beim kleinen Spin-Off-Experiment hochpoliert, dabei allerdings auch mit altbekannten Schwächen versehen.


Fans der Vorgänger werden sich – ebenso wie ich – in den ersten Spielminuten sicherlich ein wenig unwohl fühlen und sich zunächst mit den Koop- und RPG-Elementen anfreunden müssen, werden gleichzeitig aber auch vom typischen Charme, den überdrehten Charakteren, den fiktiven Werbungen und Songs begrüßt, die diese erdachte Spielwelt so plastisch, glaubhaft und grandios gemacht haben.


Kein Wunder also, dass das Beenden der Hauptkampagne nach knapp 12 Stunden nicht automatisch das Verbannen der Game-Disc aus meiner PS4 bedeutete. Anschließend stürzte ich mich erneut in die Straßenschluchten von Neu-Paris, erledigte noch offene Nebenaufgaben, erhöhte mein Level, motzte meine Skill-Palette auf und suchte nach den letzten versteckten Geheimnissen. Immerhin wollte ich diese Welt noch nicht verlassen.


Wer Youngblood jetzt akribisch mit The New Order und The New Colossus vergleicht, der wird wahrscheinlich zum Schluss kommen, dass die beiden Vorgänger dank dichter Atmosphäre und starkem Fokus auf die Singleplayer-Erfahrung als bessere Titel benannt werden dürfen. Dennoch darf man dem Koop-Spin-Off deshalb noch lange nicht die Daseinsberechtigung absprechen: Denn der frische Wind hat der alten Shooter-DNA definitiv nötige Power verliehen.


Letztlich muss jeder Wolfenstein-Fan für sich selbst beantworten, ob er die altbekannte Formel aufgeweicht akzeptieren kann oder bei einem Shooter auf tiefgreifende Innovationen verzichten will. Während ich mich zu Beginn des Tests noch zur letzten Gruppe gezählt hätte, begann ich Koop und RPG-Elemente immer mehr zu akzeptieren. Und kann festhalten, dass das Experiment Spin-Off gerade für diesen mageren Startpreis ohne jede Frage gelungen ist.



Augen auf beim Videospielkauf


Jeder wird sich an die News erinnern: Hakenkreuze in Videospielen sind nun endlich erlaubt, Wolfenstein: Youngblood wird das erste Game sein, dass sich diese Gesetzesänderung zunutze macht und das „Regime“ wieder zu Nationalsozialisten macht.


Vorsicht ist aber dennoch geboten: In Deutschland veröffentlicht Bethesda nämlich weiterhin zwei Fassungen.


Variante #1: Die internationale Fassung ohne deutsche Sprachausgabe, keine Untertitel, dafür aber mit Hakenkreuzen. Keinerlei Schnitte bei der Gewalt.


Variante #2: Nur die deutsche Sprache (gesprochen und Untertitel), ohne Hakenkreuze und mit dem „Regime“. Keinerlei Schnitte bei der Gewalt.


Ein roter Banner mit „International Version“-Schriftzug macht euch deutlich, die vollends ungeschnittene Fassung in den Händen zu halten. Also nicht einfach blind ins Regal greifen, sondern vorher lieber sicherstellen, dass man die gewünschte Variante erworben hat.


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Fazit


Ein Wolfenstein-Spin-Off mit Koop, RPG-Elementen und überraschend viel Inhalt zum Sparpreis. Eine überraschende und zugleich sehr mutige Strategie der Entwickler-Kombi MachineGames und Arkane Studios, die unterm Strich allerdings hervorragend aufgeht und mit Wolfenstein: Youngblood für die altbekannte Super-Action sorgt.


Ob nun Solo oder im – definitiv empfehlenswerten – Koop-Modus, packende Schusswechsel gegen zahlreiche Normalo- und Supersoldaten stehen auf dem Hauptprogramm, während Levelaufstiege, freischaltbare Fähigkeiten und käufliche Waffenverbesserungen für ausreichend taktische Tiefe und Variation sorgen. Offenere Schauplätze mitsamt versteckter Collectibles und optionale Nebenmissionen wecken dann auch noch den Forscherdrang und treiben die Gesamtspieldauer effektiv in die Höhe.


Vorgänger- und Franchise-Fans wird Wolfenstein: Youngblood ohne jede Frage polarisieren, was in erster Linie der viel zu oberflächlich erzählten und spärlich inszenierten Rahmenhandlung mitsamt unterentwickelter Charakterzeichnung, einem spürbar auf Multiplayer-Gunplay gelegten Fokus sowie dem dürftigen Level-Design zu verdanken sein mag.


Wer sich das Vorgänger-Gewand jedoch abstreift, Franchise-Innovationen zulässt und die typischen Kinderkrankheiten eines Koop-Abenteuers akzeptiert, der bekommt einen ebenso explosiven wie auch umfangreichen Spin-Off-Shooter geboten, der die Wolfenstein-DNA um einige frische Stränge erweitert – und dafür noch nicht mal den Vollpreis verlangt!

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